ThailandTIP Forum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Hier kommen sie zu den aktuellen Nachrichten auf ThailandTIP.info

Autor Thema: Der Magen-Darm-Trakt  (Gelesen 17019 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

arthurschmidt2000

  • Thailand Guru
  • *******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5.873
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #15 am: 01. Oktober 2016, 21:48:03 »

Recht hast Du, bleib weg von Ärzten! Im Zweifel … fragen!
Gespeichert
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #16 am: 20. Oktober 2016, 00:40:23 »

               --- Wie unterscheiden sich die Magenmittel? ---
                     --- Was passiert beim Sodbrennen? ---

Im Beitrag #13 vom 1.10.2016 berichtete ich bereits, dass in Deutschland im Jahr 2014 rund 9,5 Mio. Menschen 3.450 Mio. Tagesdosen Magenschutzmittel (Protonenpumpenhemmer) schluckten. In Anbetracht dieser beachtlichen Menge stellt sich die Frage, ob diese Arzneimittel wirklich immer bzw. ständig erforderlich waren.

Denn inzwischen wird der regelmäßige Einsatz von Protonenpumpen-hemmern aufgrund der langfristig unerwünschten Arzneiwirkungen von medizinischen Experten kritisch beurteilt. Schließlich sollte die Magensäure nicht ständig neutralisiert werden, da sie auch eine keimtoetende Wirkung hat.

Gegen das lästige Sodbrennen werden folgende Arzneimittel verwendet:

1) Antazida (zumeist eine Mischung verschiedener Wirkstoffe)
2) H2-Rezeptorblocker (zumeist der Wirkstoff Ranitidin)
3) Protonenpumpenhemmer (zumeist der Wirkstoff Omeprazol).

Meine Thai-Dorfapotheke liefert die genannten Medikamente wie folgt:

1) Antazidum: "Gaviscon" (Reckitt Benckiser) 10 ml-Beutel: 22 Baht
2) H2-Rezeptorblocker: Ranitidin                   10 x 150 mg: 15 Baht
3) Protonenpumpenhemmer: Omeprazol   10 x 20 mg: 25 - 50 Baht

In meiner Dorfapothke ist der Protonenpumpenhemmer Esomeprazol als Generikum nicht erhältlich, sondern nur das teure patentierte "Nexium" von AstraZeneca zu 600 Baht für 15 x 20 mg.

Dagegen ist der Wirkstoff Esomeprazol in Deutschland wie folgt erhältlich:
 
"Nexium Mups" (AstraZeneca) mit Rezept     15 x 20 mg:    35,51 E
"Nexium control" (Pfizer) rezeptfrei               14 x 20 mg:   12,22 E 
"Nexium control" (Pfizer) www.amazon.de     14 x 20 mg:     7,95 E
"Nexium control" (Pfizer) www.medizinfuchs.de 14 x 20 mg:  6,19 E 
Generikum Esomeprazol  www.medizinfuchs.de 14 x 20 mg:  5,36 E

Die Preise für den global meistverwendeten Protonenpumpen-
hemmer:

Generikum Omeprazol - www.amazon.de        14 x 20 mg 3,05 E
Generikum Omeprazol - www.medizinfuchs.de 14 x 20 mg 2,12 E

Die rezeptfreien Medikamente (Marken-Arznei oder Generikum) sind in Deutschland nicht preisgebunden im Gegensatz zu den rezeptpflichtigen Medikamenten. Deshalb werden rezeptfreie Präparate von Versandapotheken (Adressen: www.medizinfuchs.de) weit unter dem empfohlenen Apotheken-Verkaufspreis vertrieben.

Der Wirkstoff Esomeprazol wird von AstraZeneca weltweit unter dem Namen "Nexium" verkauft. In den USA wurde aufgrund massiver Werbung in allen Medien mit "Nexium" von 2006 bis 2010 ein Umsatz von jeweils 5 Mrd. US-Dollar pro Jahr erzielt (www.statista.com) - trotz des erheblich preisgünstigeren Omeprazol. Zu diesem Umsatz hat vor allem der sehr hohe Preis in den USA beigetragen.

www.statista.com:
"Preis für das Arzneimittel Nexium in ausgewählten Ländern
 im Jahr 2013"

USA:          215 US-Dollar
Schweiz:      60 US-Dollar
Spanien:      58 US-Dollar
England:      42 US-Dollar
Niederlande: 23 US-Dollar

Nachstehend ein informatives Video zum Thema "Sodbrennen", in dem auch darauf hingewiesen wird, dass vor allem übergewichtige Personen unter dem Sodbrennen leiden. Vielleicht sollten diese Personen einmal über eine Gewichtsreduktion nachdenken, wobei dies insbesondere das Bauchfett (abdominale Adipositas) betrifft.

--- Sodbrennen - Dr. Kurscheid & Joe Bausch - 16.8.2011 ---

      (12:09)

In den USA wird das Sodbrennen als "heartburn" (Herz-Brennen) bezeichnet, obwohl kein Zusammenhang zum Herz besteht. Im übrigen wird dort in den Medien regelmäßig die Angst verbreitet, dass dieses unbehandelte Leiden auch zum Speiseroehren-Krebs führen kann. Allerdings gibt es dazu keine entsprechende wissenschaftliche Publikation, die zu dieser Furcht berechtigt.

      --- "Wenn der Magensaft nach oben steigt" ---

www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=19510

Die Behauptung, dass Pantoprazol wirksamer sein soll als Omeprazol,
wird in dem Arzneiverordnungs-Report 2015 von Experten widerlegt.

« Letzte Änderung: 20. Oktober 2016, 01:38:24 von Expat Charly »
Gespeichert

TeigerWutz

  • ทหารผ่านศึก
  • Thailand Guru
  • *******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3.941
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #17 am: 20. Oktober 2016, 01:43:16 »

 Als Magenschutz in TH bekannt in jeder Apo = มิราซิด / MIRACID

โอมีปราโซล/Omeprazole

Gespeichert
.

If you can't stand the heat - stay out of the kitchen!

archa

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.025
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #18 am: 20. Oktober 2016, 06:20:22 »

Als Magenschutz in TH bekannt in jeder Apo = มิราซิด / MIRACID

Richtig @TeigerWutz.

Dieses Medikament wurde mir auch von einem Arzt des Udon International Hospital empfohlen.
Die Packung mit 14 Tabletten kostet 70 - 80 Baht in den Apotheken in Udon thani.
Abgaben in den Spitälern sind sicher teurer.

archa
Gespeichert
Die ganz SCHLAUEN sehen um fünf ECKEN und sind geradeaus Blind.
(Benjamin Franklin)

Piteer

  • ist voll dabei
  • ****
  • Online Online
  • Beiträge: 128
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #19 am: 20. Oktober 2016, 10:02:27 »

Hatte früher auch Sodbrennen. Geholfen haben Artischockenherzen, am besten sind die in Oel mit Kräutern im Einmachglas. Nach dem Essen 1/2 bis 1 essen, dadurch wird der Gallefluss angeregt und das Sodbrennen verschwindet. Ist nicht nur Symptombekämpfung sondern bewirkt dauerhafte Besserung.
Gespeichert

malakor

  • Thailand Guru
  • *******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7.987
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #20 am: 20. Oktober 2016, 10:24:28 »

Hatte früher auch Sodbrennen. Geholfen haben Artischockenherzen, am besten sind die in Oel mit Kräutern im Einmachglas. Nach dem Essen 1/2 bis 1 essen, dadurch wird der Gallefluss angeregt und das Sodbrennen verschwindet. Ist nicht nur Symptombekämpfung sondern bewirkt dauerhafte Besserung.

Und was machen die Leute, die wie ich keine Gallenblase mehr haben ?
Gespeichert

udo50

  • ไม่ มี ปัญ หา
  • Thailand Guru
  • *******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 4.894
  • alles wird gut
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #21 am: 20. Oktober 2016, 19:30:06 »

n`abend@malakor

Zitat

Und was machen die Leute, die wie ich keine Gallenblase mehr haben ?

 Ich habe vor ca.5 Jahre meine Gallenblase entfernen lassen. Ernährung nicht geändert,keine Medikamente diesbezüglich,

 keinerlei Probleme.


Gespeichert
Gruß Udo

Prometheus

  • kommt langsam in Fahrt
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 72
  • Panta rhei
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #22 am: 23. Oktober 2016, 12:21:18 »

Wie jedes Arzneimittel muss man natuerlich auch die Familie der Protonenpumpenhemmer kritisch betrachten.
Eine einfache Gewichtsabnahme wuerde hier die Zahl der Beschwerdetraeger deutlich verringern. Aber da sind wir wieder beim klinischen Alltag und die Mitarbeit des Patienten in dieser Richtung laesst es da oft zu wuenschen uebrig. Ebenso darf man den Patienten eben eine Therapie nicht vorenthalten. Daraus resultieren viele Verordnungen -gar keine Frage!

Ich moechte aber auch mal ueber den Segen dieser Protonenpumpenblocker und den ihrer Vorgaenger schreiben, bevor wir sie verdammen.
Als ich so um 1980 meine ersten Fusstapfen in der Klinik machte, war es Normalzustand etwa 1-2 "Maegen" auf dem Operationsplan zu haben. Dass waren Patienten mit einem Magen-oder Zwoelffingerdarmgeschwuer. Sie wurden zumeist einer Entfernung von Magen/Zwoelffingergeschwuer zugefuehrt (Billroth I oder II, in der Klinik nur kurz BI oder BII-Resektion genannt).
Man muss hierzu auch wissen, dass Patienten ueber viele Tage mit eben diesen Geschwuerserkrankungen stationaer behandelt wurden, teilweise mit Rollkuren oder Biogastrone (a.d. Lakritze gewonnen).  Dieses Lakritzpraeparat vermochte die Magensaeureresektion etwas zu senken, war aber wegen des hohen Salzanteiles fuer Bluthochdruckkranke und Patienten mit Herzschwaeche sehr problematisch.

Ebenso gab es viele Stressgeschwuere bei Intensivpatienten, denen man kaum etwas entgegen zu setzen hatte.
Es kam dann auch  Pirenzepin auf (Gastrozepin). Es griff an Nikotinrezeptoren im Magen an und senkte die Magensaeureproduktion etwas besser, aber immer noch nicht durchschlagend.

Dann kam Tagamet (Zantic), der erste Histamin 2 Rezeptorblocker und von da an, gingen die Operationszahlen drastisch zurueck, auch unter den Weiterentwicklungen Ranitidin (Zantic) etc.
Die Behandlung des Magen-und Zwoelffingerdarmgeschwueres war von da an mehr und mehr eine ambulante Angelegenheit.
Dieses wurde dann spaeter deutlich verstaerkt, als das Omeparazol (Protonenpumpenblocker= PIP) auf den Markt kam.

Gar keine Frage, die Pharmaindustrie hat sich damit sicherlich eine goldene Nase verdient.

All das hatte auch erhebliche Auswirkungen auf den Alltag des chirurgischen Asssitenten in der FAcharztweiterbildung zum Chirurgen. Frueher bekam er seine "Maegen" nahezu woechentlich serviert. Heute sind BI/BII Resektionen eine Raritaet und fast schon ein chirurgisches Schmankerl.

Weiter lassen sich Stressulcera in der Intensivmedizin meist damit verhindern. Auch Patienten mit Magenblutungen profitieren sehr von diesem Therapieregime.
Dies sollte bitte nicht bei der Beurteilung des Stellenwertes der Protonenpumpenblocker und H2-Gegenspieler in Vergessenheit geraten.

Gespeichert

drwkempf

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.919
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #23 am: 24. Oktober 2016, 17:09:10 »

Ich kann nur uneingeschränkt bestätigen, was Prometheus hier ausgeführt hat.
Ich war selbst von den H2-Blockern betroffen.

In meiner Ausbildung zum Allgemeinchirurgen war eine gewisse Anzahl von Magenoperationen Voraussetzung zur Zulassung zur Facharztprüfung.
Ich hatte alle Mühe, dieseAnzahl zusammenzubringen, viel meiner Nachfolger schaffen das gar nicht mehr.
Die Domäne der fortgeschrittenen Assistenzärzte in der Chirurgie waren Magenoperationen wegen erfolglos behandelter Geschwürsleiden.
Operationen von Magenkrebspatienten blieben üblicherweise den Fachärzten vorbehalten, hier stand ja noch mehr auf dem Spiel.

Bei den Magenoperationen wird dem Patienten ein Grossteil des Magens entfernt, die Operation selbst zähltdurchaus schon zu den grossen allgemeinchirurgischen Eingriffen, es gibt auch heute dabei noch Patienten, die den Eingriff nicht überleben oder doch schwere Operationsfolgen zu ertragen haben.
Manchmal -sehr selten  - helfen auch die H2-Blocker nicht hinreichend, so dass selten immer noch operiert werden muss.

Gerade die H2-Blocker stellen einen wirklich grossen medizinischen Fortschritt dar, die "Hauptleidtragenden" sind meiner Meinung nach hetzutage die jungen chirurgischen Assistenzärzte, die etwas erlernen sollen, ohne dazu ausreichend Gelegenheit zum Üben unter fachgerechter Aufsicht zu haben.
Durch den Wegfall der Magengeschwürsoperationen fehlt den Chirurgen heute auch die Routine in dieser Operation, die sie bei Magenkrebsoperatione n gern gehabt hätten.

Zum Segen der Patienten sind auch die früher häufigen Operationen wegen durchgebrochener Magen- und Zwölffingerdarmsgeschwüre sehr selten geworden.
Wir sehen sie heute meist dann, wenn wegen der Kosten oder aus anderen manchmal schwer verständlichen Gründen die H2-Blocker abgesetzt wurden. Der operierende Chirurg mag sich ja wegen der seltenen Operationsgelegenheit freuen, für den betroffenen Patienten ist die Angelegenheit gar nicht spassig!

Medikamente ohne Mebenwirkungen wird es nie geben. Darüber sind wir uns durchaus im Klaren.
Dass manche Medikamentengabe bei hoher Disziplin der Patienten bei der Nahrungsauswahl und -menge vermindert oder vermieden werden könnte, ist sicherlich auch unbestritten.
Leider bleibt das in der täglichen Realität eeine Illusion...
Dafür ist nun aber die Pharmaindustrie nicht schuld, auch wenn sie von unsere Disziplinlosigkeit profitiert.

Ich persönlich möchte mir eine moderne patientenorientierte Medizin ohne H2-Blocker nicht mehr vorstellen müssen.
Für 1 Prozent Missbrauch haben wir 99 Prozent Segen bekommen. Das muss hier ganz unmissverständlich betont werden.

Wolfram
Gespeichert
Tu ne quaesieris scire nefas quem mihi quem tibi finem di dederint

Prometheus

  • kommt langsam in Fahrt
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 72
  • Panta rhei
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #24 am: 27. Oktober 2016, 07:50:09 »

@malakor
Es wurde bei Dir die Gallenblase entfernt. Dies ändert nichts daran, dass Deine Leber weiter Gallensäure produziert und über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgibt. Diesen Gallengang läßt man bei der Operation unangetastet. In der Regel gibt es nach einer Gallenblasentfernung keine Beschwerden.
Gespeichert

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #25 am: 04. November 2019, 00:17:07 »

- Neues aus dem Reich der Mitte - Der Darm -
(42:52)
 
Ein Teil des obigen Beitrags wurde bereits im Video "Stimmen aus dem Bauch" berichtet - siehe mein Beitrag vom 16.02.2016.

- Der Darm - Dr. Wimmer: Wissen ist die beste Medizin -
(44:27)

- Unser Bauch: Die wunderbare Welt des Darms -
(58:28)
Gespeichert

Piteer

  • ist voll dabei
  • ****
  • Online Online
  • Beiträge: 128
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #26 am: 04. November 2019, 14:57:58 »

Am besten transplantiert man sich den Sch... von einem Jungen, das verlängert dann auch noch das Leben.

https://www.arte.tv/de/videos/086132-008-A/verknuepft/
Gespeichert

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #27 am: 04. November 2019, 21:54:12 »

    - Darm, mach keinen Schei... -
- 8 bittere Wahrheiten über Zucker! -

Hauptsache, es macht satt und ist lecker. Wer sein Essen nur nach diesen Kriterien auswählt sollte wissen, dass die Folgen einer geschädigten Darmflora ziemlich ernst sein koennen. Gesünder ist, wer gesünder isst.

www.dw.com/de/darm-mach-keinen-schei%C3%9F/a-49964235
Gespeichert

Lupo2002

  • ist voll dabei
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 413
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #28 am: 22. Januar 2020, 15:24:09 »

Wie jedes Arzneimittel muss man natuerlich auch die Familie der Protonenpumpenhemmer kritisch betrachten.
Eine einfache Gewichtsabnahme wuerde hier die Zahl der Beschwerdetraeger deutlich verringern. Aber da sind wir wieder beim klinischen Alltag und die Mitarbeit des Patienten in dieser Richtung laesst es da oft zu wuenschen uebrig. Ebenso darf man den Patienten eben eine Therapie nicht vorenthalten. Daraus resultieren viele Verordnungen -gar keine Frage!

Ich moechte aber auch mal ueber den Segen dieser Protonenpumpenblocker und den ihrer Vorgaenger schreiben, bevor wir sie verdammen.
Als ich so um 1980 meine ersten Fusstapfen in der Klinik machte, war es Normalzustand etwa 1-2 "Maegen" auf dem Operationsplan zu haben. Dass waren Patienten mit einem Magen-oder Zwoelffingerdarmgeschwuer. Sie wurden zumeist einer Entfernung von Magen/Zwoelffingergeschwuer zugefuehrt (Billroth I oder II, in der Klinik nur kurz BI oder BII-Resektion genannt).
Man muss hierzu auch wissen, dass Patienten ueber viele Tage mit eben diesen Geschwuerserkrankungen stationaer behandelt wurden, teilweise mit Rollkuren oder Biogastrone (a.d. Lakritze gewonnen).  Dieses Lakritzpraeparat vermochte die Magensaeureresektion etwas zu senken, war aber wegen des hohen Salzanteiles fuer Bluthochdruckkranke und Patienten mit Herzschwaeche sehr problematisch.

Ebenso gab es viele Stressgeschwuere bei Intensivpatienten, denen man kaum etwas entgegen zu setzen hatte.
Es kam dann auch  Pirenzepin auf (Gastrozepin). Es griff an Nikotinrezeptoren im Magen an und senkte die Magensaeureproduktion etwas besser, aber immer noch nicht durchschlagend.

Dann kam Tagamet (Zantic), der erste Histamin 2 Rezeptorblocker und von da an, gingen die Operationszahlen drastisch zurueck, auch unter den Weiterentwicklungen Ranitidin (Zantic) etc.
Die Behandlung des Magen-und Zwoelffingerdarmgeschwueres war von da an mehr und mehr eine ambulante Angelegenheit.
Dieses wurde dann spaeter deutlich verstaerkt, als das Omeparazol (Protonenpumpenblocker= PIP) auf den Markt kam.

Gar keine Frage, die Pharmaindustrie hat sich damit sicherlich eine goldene Nase verdient.

All das hatte auch erhebliche Auswirkungen auf den Alltag des chirurgischen Asssitenten in der FAcharztweiterbildung zum Chirurgen. Frueher bekam er seine "Maegen" nahezu woechentlich serviert. Heute sind BI/BII Resektionen eine Raritaet und fast schon ein chirurgisches Schmankerl.

Weiter lassen sich Stressulcera in der Intensivmedizin meist damit verhindern. Auch Patienten mit Magenblutungen profitieren sehr von diesem Therapieregime.
Dies sollte bitte nicht bei der Beurteilung des Stellenwertes der Protonenpumpenblocker und H2-Gegenspieler in Vergessenheit geraten.

Ich hab diese Säureblocker alle durch, nichts hat mir wirklich geholfen, ich nehme derzeit Magenschutz Domperidone 10mg, 4 x täglich, seitdem geht es mir wesentlich besser.
Gespeichert

goldfinger

  • Thailand Guru
  • *******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 20.333
  • Zeit ist das, was man an der Uhr abliest
Re: Der Magen-Darm-Trakt
« Antwort #29 am: 01. März 2023, 10:03:00 »

Eine neue Studie belegt, dass Bier bei der Erhaltung einer gesunden Darmflora helfen kann - vorausgesetzt, es handelt sich um eine bestimmte Sorte.

https://www.hna.de/welt/gesundheit-alkohol-bier-darm-darmgesundheit-darmflora-bakterien-biersorte-studie-92114601.html
Gespeichert
Es gibt Staubsaugervertreter, die verkaufen Staubsauger. Es gibt Versicherungsvertreter, die verkaufen Versicherungen. Und dann gibts noch die Volksvertreter…
 

Seite erstellt in 0.027 Sekunden mit 21 Abfragen.