"Die Formel 1 kommt nach Thailand"

Dies ist ein Bild mit niedriger Auflösung aus einer unserer älteren Storys. (autosport.com)
Wie in einigen der vorstehenden Threads zu lesen ist schwimmen die oeffentlichen Kassen in Thailand durch die "ueberragende" Wirtschafts-Politik der Militaerregierung offenbar in ueberfluesseigen Geld !
Es ist aeusserst beeindruckent wenn sich das "reiche" Thailand damit als Abfallverwerter gegenueber den "armen" Nachbarn wie Malaysia und Singapur, - ja sogar auch gegenueber Deutschland fuer das Spektakel "Formel 1" anbieten kann.
Grand Prix in Sepang - Malaysia ist die Formel 1 zu teuer

Malaysia will sich als Gastgeber von Formel-1-Rennen verabschieden.
Tourismusminister Nazri Aziz bestätigte am Montag (21.11.16) seit Wochen kursierende Spekulationen, wie die Zeitung Star Online berichtete. Er sagte Reportern im Parlament, der Sport sei "zu teuer für den Ausrichter geworden und nicht mehr so attraktiv. Wir haben jährlich rund 64 Millionen Euro investiert, nehmen diese aber nicht wieder ein", sagte Nazri und beklagte zudem rückläufiges Zuschauerinteresse. So hätten Anfang Oktober lediglich 45.000 Fans den Sieg von Daniel Ricciardo live verfolgt, die Rennstrecke bietet jedoch Platz für bis zu 120.000 Zuschauer. Der Vertrag läuft noch bis 2018.
Auch Grand Prix von Singapur in Gefahr
Auch hinter der Zukunft des Nachtrennens in Singapur stehen Fragezeichen. Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone zufolge hat Singapur kein Interesse an der Verlängerung des Vertrages, der 2017 ausläuft.
Ein Sprecher des Veranstalters Singapore GP sagte dem Sender ChannelNewsAsia am Montag: "Wir äußern uns nicht zu laufenden Verhandlungen." Die Besucherzahlen waren in diesem Jahr deutlich gesunken.
Ecclestone zweifelt an Formel 1 in Deutschland
Der Grand Prix in Deutschland ist ebenfalls keineswegs gesichert. Nach Meinung von Bernie Ecclestone hängt die Austragung im Juli 2017 auf dem Hockenheimring am seidenen Faden. "Wir können das Rennen in Deutschland nicht weiter subventionieren, wenn wir das Gleiche nicht auch mit anderen Rennen in Europa machen", sagte er dem Fachmagazin auto, motor und sport.
Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler verhandelt seit Wochen mit Ecclestone über eine Austragung, will aber die Antrittsgage in Millionenhöhe nicht zahlen. "Es darf kein Minus herauskommen", hatte Seiler zuletzt gesagt und eine Entscheidung angekündigt.
Quelle:
SportschauAuch Oesterreich erreichte im Jahre 2016 die "Formel 1" Krise !

Formel 1 ist „Oldschool“
Die Formel-1-Krise erreicht Spielberg. Statt Schulterklopfern für tolle Tage an Österreichs Grand-Prix-Kurs muss Besitzer Mateschitz nun kritische Fragen ertragen.
Die Krise erreicht Spielberg
Im Gegensatz zum Fußball war der Motorsport zumeist eine blühende Landschaft. Drei Mal nahm Österreich seit den achtziger Jahren an einer Weltmeisterschaft teil, zwei Mal war die Austria bei einer Europameisterschaft dabei - und schied jedes Mal früh aus. Dabei galt das Team vor dem Turnier in Frankreich sogar als Geheimfavorit, aber davon wussten sie offenbar nicht einmal in Österreich etwas. „Es ist nicht mehr und nicht weniger als eine enorme Watsche für den österreichischen Fußball“, schrieb danach die französische Zeitung „L’Equipe“.
Und nun, eine Woche später, schreibt der „Standard“ aus Österreich. „Spielberg: Motorisierte Fadesse und stinkige Stiefel“. Was gemeint ist? Die Formel 1 auf der Hausstrecke von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz. Noch vor zwei Jahren, bei der Rückkehr des Großen Preises von Österreich in den Grand-Prix-Kalender, wurde dieses Event gelobt, und die Zuschauer kamen zu Zehntausenden: aus der Steiermark, aus anderen Teilen Österreichs, aus Ungarn und der Schweiz, aus Deutschland und Skandinavien. Mateschitz konnte sich kaum retten vor all den Schulterklopfern und Gratulanten - aber nun schweigen er und seine Leute. Wie viele Karten für dieses Wochenende verkauft seien? Kein Kommentar!
In jedem Fall sind es zu wenig. Die Tribünen in Spielberg werden bei weitem nicht ausverkauft sein. Dabei waren die Lockangebote wirklich verlockend. Ein Fan darf in diesem Jahr die Zielflagge schwenken, ein anderer hat eine Fahrt im Safety Car gewonnen. Die österreichischen Helden aber fahren nur noch im Rahmenprogramm. Lauda und Berger steigen bei der so genannten Legends Parade wieder ins Cockpit.
Der vollstaendige Artikel:
FAZ
trend: Bilanz von Spielberg ist tiefrot
Dietrich Mateschitz’ Formel-1-Projekt in Spielberg schrieb 2015 30 Millionen Euro Verlust.
Wien (OTS) - 30 Millionen Euro Verlust schrieb das Projekt Spielberg, also jene Gesellschaft, die den Österreich Grand Prix vermarktet, im Jahr 2015. Das Jahr zuvor betrug das Minus noch 17,8 Millionen Euro. Das geht aus der kürzlich hinterlegten Bilanz der Gesellschaft hervor.
Auch die Ticketumsätze waren rückläufig: 6,9 Millionen Euro Rohertrag bedeuteten einen Rückgang von 50 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Zahlen für 2016 liegen noch nicht vor, im Lagebericht gab sich die Projekt Spielberg GmbH aber optimistisch, zumindest bei den Umsätzen.
Quelle:
TrendWarum noch Motorsport?
Der Motor-”Sport” ist kein Körpersport, sondern lediglich ein Wettrennen mit Hochgeschwindigkeitsmaschinen. Der Zweck ist: Geld. Die Vermarkter wie Bernie Ecclestone (Formel 1) leben vom Verkauf der Rennen, der Fernsehrechte und den Sponsoren und senden ein verhängnisvolles Signal in die Welt: Geschwindigkeit ist toll, und Rennfahrer sind Heldentypen und Ikonen. Autorasen wird verherrlicht. Rasen als Opium für das zuschauende Volk: „Die gesamte Werbewirtschaft profitiert davon, dass Milliarden von Zuschauern auf den Moment warten, in dem einer der modernen Gladiatoren in seinem PS-Geschoss gegen die Wand fährt“
Ist Indien das Vorbild fuer Thailand ?
Für die indische Rennstrecke Buddh International Circuit wurden hunderte Bauern von der Regierung enteignet, die dann den Boden billig dem großen Baukonzern Jaypee überließ. Der baute die Rennstrecke mit Autobahnanschluss für 400 Millionen Dollar plus eine 165 Kilometer lange Autobahn dorthin. Er erhofft sich steigende Immobilienpreise. Der Supreme Court stoppte weitere Enteignungen in umliegenden Dörfern.
Für die enteigneten Bauern kam der Richterspruch zu spät: Im Herbst 2011 fand der erste Grand Prix von Indien auf ihren ehemaligen Feldern statt (Hacke, Rao 43/2011). Fast 40 Prozent der indischen Bevölkerung fallen unter die Armutsgrenze von weniger als einem Dollar pro Tag: Die günstigsten Karten für den Grand Prix kosten 60 Dollar (Matern 26.10.2011).
Gegen die Steuerbefreiung für das Formel 1-Rennen wurde ebenfalls vor dem obersten Gericht geklagt (Ebenda; vergleiche hier die vom IOC als Voraussetzung genommene Steuerbefreiung für Olympische Spiele!). „Die Formel 1 wurde in Indien nicht als Sport eingestuft“ (Hofmann 25.10.2013). Konsequenz: Ein Gericht verurteilte die Jaypee Sports International Limited, ein Viertel der Ticket-Einnahmen als Luxussteuer abzuführen. Dazu schwächelt die indische Grand-Prix-Veranstaltung: 2011 kamen rund 100.000 Zuschauer, 2012 kamen nur noch 60.000 (Ebenda). Und 2013 waren es noch weniger. „2014 ist das Rennen erstmal raus aus dem Rennkalender, nach nur drei Auflagen. Das hat nichts mit den leeren Tribünen zu tun, die sind den Mondpreisen der Veranstalter geschuldet“
Formel-1 -Motto: Wir zerstören die Welt.2012 wurden erstmals 20 Rennen der Formel 1 ausgetragen. „Das bedeutet: Die Autos kommen zwischen zwei Rennen nicht mehr in die Fabriken“ (Brümmer 27.10.2012). Das Restprogramm für 2012: Japan 7.10., Südkorea 14.10., Indien 28.10., Abu Dhabi 4.11., USA 18.11., Brasilien 25.11. „Der Wanderzirkus besteht aus etwa 2000 Menschen, 700 Tonnen Material müssen bewegt werden, was sechs Jumbo-Jets füllt. Zehn Tonnen Fracht hat jeder der zwölf Rennställe frei. Für alles, was darüber hinaus geht, verlangt das von Bernie Ecclestone gesteuerte Formula One Management etwa 30 Euro pro Kilogramm. Die meisten Rennställe kommen locker auf 20 Tonnen Übergepäck. Die Route liest sich wie das Ticket einer Weltreise: Tokio – Seoul – Neu-Delhi – Abu Dhabi – Houston – São Paulo. Mehr als 50 000 Kilometer kommen fürs große Finale zusammen. Und das alles für 2200 Kilometer Rennen“ (Ebenda).
Was für eine grandiose Verschwendung für was für ein stupides Geschehen!
Nachtrag 14: Wegwerfartikel Formel-1-Kurs. Auf dem „International Circuit“ in Südkorea wurden gerade einmal vier Formel-1-Rennen durchgeführt. Nun entschied Bernie Ecclestone, dass 2015 ein neuer Kurs in Baku/Aserbaidschan die zweifelhafte Formel-1-Ehre erhält. Ecclestone: „Es wird 2015 losgehen und Südkorea ersetzen“ (Baku statt Mokpo, in SZ 9.5.2014).
Vermutlich zahlt der Diktator in Aserbaidschan ein höheres Antrittsgeld!
Nachtrag 23: Aus für Südkorea
Da wollte doch Ecclestone tatsächlich die Formel-1-Rennsaison 2015 von 20 auf 21 Wettbewerbe weiter aufblähen. Am 3.5.2015 sollte in Südkorea ein Rennen stattfinden. Ecclestone musste Südkorea wieder absagen. Die dortigen Veranstalter haben zwischen 2010 und 2013 einen Verlust von rund 170 Millionen Euro gemacht (SID, Grand Prix gestrichen, in SZ 8.1.2015).
Nachtrag 25: Formel 1 in der Krise?
„Die Macher in der Formel 1 wollen das Problem totschweigen, doch es ist offensichtlich: Die Rennserie steckt in der Krise, Ticketverkäufe und TV-Quoten sind rückläufig. Selbst drastische Preissenkungen ändern daran nichts“ (Sturm, Karin, Zuschauer wenden sich von Formel 1 ab, in spiegelonline 19.6.2015). Die Veranstalter des Rennens in Silverstone bieten jetzt Tickets für das in zwei Wochen stattfindende Rennen mit 44 Prozent Rabatt an. Beim Rennen am österreichischen Red-Bull-Ring kosten die billigsten Wochenend-Tickets 250 Euro – die Nachfrage lässt zu wünschen übrig .
Nachtrag 29: Krise in der Formel 1
Zuschauerzahlen und TV-Einschaltquoten in der Formel 1 gehen zurück. Gründe sind: hohe Eintrittspreise, leise Triebwerke, zu teure Rennautos, zu teure Budgets. „Die Spitzenställe geben um die 300 Millionen Euro im Jahr aus. Die Kleinen hingegen haben massive Probleme, ein Budget auf die Beine zu stellen, das gerade mal einem Drittel davon entspricht. (…) Allein die Motoren, die früher maximal acht Millionen Euro pro Saison kosten durften, schlagen heute für die Kundenteams mit knapp 20 Millionen Euro zu Buche“ (Sturm, Karin, Formel Krise, in spiegelonline 26.10.2015). Dazu wandert die Formel 1 aus Europa aus, weil die totalitären Staaten Russland, Aserbaidschan, Bahrain höhere Antrittsgelder zwischen 25 und 35 (Sotschi sogar 50) Millionen Dollar bezahlen können. Das englische Silverstone hat finanzielle Probleme – wie der Grand Prix von Deutschland.
Nachtrag 32: Geschäftsmodell Formel 1 krankt
In Malaysia wird seit 1999 ein Grand Prix der Formel 1 ausgetragen. Nun ist Schluss. „Der Tourismus- und Kulturminister Nazri Aziz kündigte am Montag kategorisch an: Der 2018 auslaufende Vertrag werde nicht verlängert. Eine Erklärung dafür hatte Sportminister Khairy Jamaluddin vorab schon per Twitter geliefert: ‚Es gibt kostengünstigere Wege, um für Malaysia zu werben.‘ Rund 64 Millionen Euro hatte sich das Land nach Angaben des Kultusministeriums den Formel-1-Auftritt zuletzt in jedem Jahr kosten lassen. Beim Rennen Anfang Oktober, das überraschend der Australier Daniel Ricciardo gewann, hatten aber gerade einmal 45 000 Zuschauer auf den Tribünen gesessen, die Platz für rund dreimal so viele Menschen bieten. (…) Jahrelang standen potenzielle Grand-Prix-Standorte Schlange. Seit sich in Istanbul (2005 bis 2011), in Valencia (2008 bis 2012), in Yeongam/Südkorea (2010 bis 2013) und in Greater Noida/Indien (2011 bis 2013) aber zeigte, wie gewagt solche Projekte sind, hat sich das Bewusstsein gewandelt. Immer mehr Länder fragen sich inzwischen nicht nur: Was bringt uns ein Staats-Grand-Prix? Sondern auch: Steht das im Verhältnis zur Gegenleistung? Um den traditionsreichen Grand Prix auf dem Hockenheimring zu halten, gewährte Ecclestone den Veranstaltern dort einst Sonderbedingungen. Diese will er nun zurückfahren, um andernorts nicht ähnliche Begehrlichkeiten zu wecken. Auch in São Paulo trägt die Verluste, die in diesem Jahr auf rund 30 Millionen Dollar beziffert werden, die Firma Formula One Management“ (Hofmann, René, Malaysia mag nicht mehr, in SZ 23.11.2016).
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