Notwendige ganz ganz wichtige Aktuellisierung:

Das ändert sich Anfang 2018 für Urlauber und Reisende im Ausland:
Vor allem Fußballfans mit einem Sky-Abo werden sich freuen, wenn sie zukünftig auch im Urlaub oder auf Reisen die Spiele der Bundesliga anschauen können – soferns ie sich im europäischen Ausland aufhalten.
Von den neuen Regelungen ausgeschlossen sind hingegen TV-Apps wie Zattoo, Magine TV und Waipu TV. Sie werden weiter nur in den Ursprungsländern empfangbar sein, beziehungsweise mit einer passenden IP-Adresse. Und genau das ist nämlich der
springende Punkt, wie wir nun erklären.
Ab Anfang 2018 wird das Geoblocking im Internet Geschichte sein. Doch ganz ehrlich: Interessiert das wirklich?
Wer bisher schon im Ausland (und nicht nur in Europa) auf seine Streaming-Abos und TV-Apps zugreifen wollte, der hat einfach einen VPN-Dienst eingerichtet und sich einer anderen IP-Adresse bedient.
Für die Inhalteanbieter wie Netfix und Sky war man dann in Deutschland und eben nicht am Ballermann, in Südfrankreich oder in den Rocky Mountains unterwegs.
Wollte man umgekehrt Serien bei Netfix früher und in der englischen Originalsprachversion sehen,wurde im VPN-Client auf einen US-Server umgeschaltet, der eine entsprechende IP-Adresse bereitgestellt hat.
Ob es sich hierbei um eine illegale Umgehung des Urheberrechts in Form der Wirksamen technischen Maßnahmen i.S.d. § 95a UrhG handelt, ist umstritten, gerichtlich aber noch nicht abschließend entschieden.
Der Vorteil eines VPN-Dienstes liegt darin,dass die IP-Adresse des Nutzers verborgen bleibt und nicht ermittelbar ist, selbst wenn man die Streaming-Inhalte eines Anbieters mit einem speziellen Player empfängt. Die VPN-Verbindung mithilfe eines Clients wie bei VyprVPN ist mithilfe eines speziellenTreibers direkt im Betriebssystem implementiert. So lassen sich dann auch TV- und Streaming-Apps sowie Browser nutzen auf Windows-PCs und Notebooks, Macs sowie Smartphones und Tablets mit Apple iOS und Android.
Bei den VPN-Diensten sollten Sie auf ausreichend Datenvolumen achten. Bestenfalls gibt es eine Flatrate ohne Beschränkung des Volumens.
In HD-Qualität verbraucht Netfix in knapp zwei Stunden ein Gigabyte Datenvolumen. Bei reduzierter Bildqualität lässt sich der Datenverbrauch in etwa halbieren. Ähnliche Werte gelten für Amazon Video, Sky Go und Maxdome.
Wer einschlägige Streaming-Webseiten besucht, um über diese etwa die neuesten Kinoflme oder das Spitzenspiel der Fußball Bundesliga ohne Sky-Abo anzusehen, hat natürlich kein Interesse, dort Rückschlüsse auf seine echte Identität zu hinterlassen.

Denn laut Urteil des Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) vom 26. April 2017 ist Streaming illegal – sofern Nutzer von der Rechtswidrigkeit des verbreiteten Streams wissen.
Dazu der Kölner Medienrechtsanwalt Christian Solmecke von der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke (
www.wbs-law.de ):
„Das Urteil betrifft neben den Nutzern der Portale auch die Konsumenten von illegalen Bundesliga-Streams.
In der Sache ging es zwar zunächst nur um einen externen Streamingplayer, schaut man sich die Urteilsgründe aber an, so lässt sich die Entscheidung auch auf den Abruf von Seiten wie kinox.to übertragen. Im Kern gehen die Richter davon aus, dass sich Nutzer immer dann illegal verhalten, wenn sie von der Rechtswidrigkeit des verbreiteten Streams
Kenntnis hatten oder diese hätten haben müssen.
Zur Verschleierung der IP-Adresse braucht es keinen kostenpfichtigen VPN-Dienst, hier reicht bereits der kostenlose Tor-Browser (
www.torproject.org ) aus.
Der auf Firefox basierte Browser baut eine zufällige Verbindung zu einem verschlüsselten Tor-Server auf, der sich wiederrum mit weiteren SerServer nur die Adresse seines jeweiligen Vorgängers kennt, bleibt die echte Identität des Surfers mit der ursprünglichen
IP-Adresse im Dunkeln. Die Verbindungen werden nach 10 Minuten automatisch gewechselt.
Gut: Die Pakete innerhalb des Tor-
Netzwerkes sind immer verschlüsselt.
Auch der Opera-Browser (
www.opera.com/de )besitzt eine entsprechende Anonymisierungsfunktion per VPN. Während die beim Tor-Browser standardmäßig eingeschaltet ist, muss sie bei Opera in den Einstellungen erst aktiviert werden.
Sie sollten eines bei der Nutzung eines VPN-Anbieters wissen:
Er erhält Ihre echte IP-Adresse und kann mittels entsprechender Tools auch Betriebssystem, Browser und andere Daten auslesen.
Der Anbieter Hola mit über 130 Millionen Nutzern weltweit steht übrigens unter Verdacht, die IP-Adressen von Nutzern an Dritte weiterzugeben und die Bandbreite des Netzes für gezielte DDOS-Attacken zu missbrauchen.
Und wie bei allen VPN-Angeboten kann aus unserer Sicht niemals zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, dass etwa Ermittlungsbehörden Zugriff auf die Daten haben.
Fazit und Ausblick:
Mit der Abschaffung der Ländersperren ist ein erster Schritt getan, um etwa im Urlaub nicht auf die liebgewonnenen Serien bei Netfix, Amazon und Sky Go verzichten zu müssen.
Noch immer sind VPN-Dienste für den Empfang vieler Inhalte notwendig, die (noch) nicht unter die Portabilitätsverordnung fallen oder für die es außerhalb der EU noch keine Regelungen gibt.
Wer frei von Einschränkungen weltweit zu jeder Zeit das sehen und hören will, was er mag, der kommt an einem kostenpfichtigen VPN-Dienst mit einem wählbaren Herkunftsland für die IP-Adresse nicht vorbei.
Der gekuerzte Artikel stammnt aus dem PC Magazin 1/2018
