Tiefenbohrung nach Wasser
Wasser in dieser Gegend ist wichtig, habe ich mir gesagt.

Dort wo die Bananen wachsen, oder dort wo es die grössten Regenpfützen gibt, nein dort beim Geisterhäuschen muss man den Bohrer ansetzen, wusste meine Schwiegermutter aus uralter Überlieferung zu behaupten. Die Meinungen änderten stündlich. Eine behördliche Bewilligung? Nur ein erstauntes, müdes Lächeln über meinen Vorschlag.

Sie sah so aus, wie ein gelbes Urgestein aus einem archäologischen Fund im letzten Jahrhundert, welches auf die letzte Ölung wartet. Nein, ich meine nicht meine Schwiegermutter, die Rede ist von der Bohrmaschine.
Der Bohrleiter versicherte mir, mit einer Sicherheit eines Tschernobyl-Technikers, dass an dieser Stelle Wasser gefunden wird.

Nach vier erfolglosen, lärmenden Bohrtagen, mit grösseren Unterbrüchen für Schweissreparaturen am Bohrturm, machte sich bei mir etwas Nervosität bemerkbar. Ganz im Gegensatz zum Bohrteam und der Schwiegermutter, welche aber öfters die Budda-Kammer aufsuchte.
Die Umgebung sah inwischen aus wie der Auslauf bei Hochuli's Saustall in der Schweiz und der Kompressor drohte in den schlammigen Fluten zu versinken.
Endlich, nach 70 m Tiefe wurde das Gebet meiner Schwiegermutter erhört. Alle tanzten um die mittelalterliche Höllenmaschine, wie wenn sie gerade auf Öl gestossen wären.

Das Wasser hat übrigens eine so hohe Härte, dass man daraus ohne weiteres den Kalk auskristallisieren könnte.
Take it easy

Gruss Fluso