Selbst erlebte enorme Abzocke durch thailändische PolizeiMitte Februar 2011 war ich mit 9 Familienmitgliedern beim Tempelfest am Wat Phra That Phanom am Mekong.
http://devadeep.home.xs4all.nl/images/North-East%20Thailand/that_phanom/that_phanom_etc.html und
http://de.wikipedia.org/wiki/Amphoe_That_Phanom Gleichzeitig mit diesem jährlichen Tempelfest findet am laotischen Mekong-Ufer ein grosser Markt statt, wobei Thais und Laoten ohne Grenzkontrollen zwischen Thailand und Laos hin und her pendeln dürfen. Farangs ist dieser Grenzverkehr leider nicht gestattet (jedenfalls war das im Februar so).
Eigentlich wollten wir alle zu diesem laotischen Markt schippern, aber wegen der Umstände drängte ich die anderen, alleine zum Markt zu schippern. Diesem Drang wurde schon nach 15 Sekunden nachgegeben

. Nach Stunden kamen sie mit vielen Tüten und guter Laune zurück und pausierten essend gegenüber einer Zollpolizei-Station.
Erst nachdem ich zu meiner Familie stiess, gesellten sich 3 Polizisten zu uns und bemängelten umgehend eine durchsichtige Tüte (mit 4 Stangen Zigaretten) in den Händen meiner Schwiegermutter. Obwohl meine Familie mit 4 Erwachsenen und 5 Kindern nebst einigem Schnickschnack, Nahrungsmitteln etc. nur 4 Stangen Zigaretten und 4 Flaschen Spirituosen eingekauft hatte, wurde meine Schwiegermutter samt den 4 Stangen Zigaretten in ein Polizeiauto verfrachtet.
Alles Gerede und spätere dezente Bestechungsversuche (sogar bis 3.000 Baht) fruchteten nichts. Der gierige Ernst der Lage war nun allen klar. Meine Frau, deren Schwester und die Schwiegermama fuhren mit den Polizisten zur Kommandantur (
mehr Lametta auf der Schulter bedeutet oft mehr Gier), während ich den Rest der Familie zu unserem Pickup führte und vorsichtigerweise (Rat meiner Frau) zu einem abgelegenen "Restaurant"

fuhr.
Der dritte Anruf meiner Frau (aus der Damentoilette) zeigte den galoppierenden Ernst der Lage. Meine Frau erklärte mir, dass die Polizei nun mich und unseren Pickup (den sie glücklicherweise nur aus der Ferne gesehen hatte) suchen würde, um uns richtig abzuzocken. Wir verabredeten, uns später in einem ca. 30 km entfernten Resort zu treffen, wo wir vor Tagen genächtigt hatten. Ich schärfte ihr noch ein, auf ihrem späteren Weg zu diesem Resort vorsichtshalber mindestens 1x das TukTuk-Taxi zu wechseln und auf verfolgende Polizei-Fahrzeuge zu achten.
Das klingt zwar alles wie eine Räuberpistole, war aber so. Ich schnappte mir also den Rest der Familie und irrte über kleine Strassen und Wege zum Resort. Dort trafen auch ungefähr 40 Minuten später die 3 erfolglosen Kämpferinnen für Gerechtigkeit ein. Wir waren um eine Erfahrung und
diese uniformierten Gangster um 18.700 Baht reicher.
Die polizeiliche Quittung vom 19.02.11 aus dem Distrikt That Panom zu diesem bösartig konstruierten Zollvergehen (eine Person mit mehr als 500 g Zigaretten) über 18.700 Baht (damals ca. 450,- Euro) liegt gerade vor mir, aber leider spinnt meine Scan-Software gerade.
Fazit: Wäre es die Regel, dass thailändische Polizisten ständig solche Summen abzocken, würde ich Thailand den Rücken kehren, denn vor Polizei-Mafiosis kann man sich kaum schützen.
Gruss Achim