Keiner wird ernsthaft damit rechnen wollen, dass die Staaten Europas (und nicht nur Europas) ihre Schulden begleichen werden. Ein ehrbarer Kaufmann müsste das in seiner Bilanz ausweisen und der wäre stante pede unter Hinterlassung eines riesigen Scherbenhaufens pleite.
Nur, wer zwingt uns, eine Bilanz aufzustellen?
Hier kommt dann der von Griechenland geforderte Schuldenerlass ins Spiel. Da die Schulden der Einen immer die Vermögen anderer sind, werden die anderen gezwungen, zu bilanzieren und Vermögen abzuschreiben.
Hier zu glauben, dass dies nach dem Prinzip „Schwarzer Peter“ geht, ist naiv.
Jedes Ding (mindestens) 2 Seiten.
Man kann einen Schuldenerlass als Belohnung einer Sause auf Pump ansehen. Das kann Nachahmer finden, so dass derjenige, der die heftigste Sause veranstaltet hat, am meisten belohnt wird.
Nur, für das Gewesene gibt der Jud nichts. Das Kind liegt seit langem im Brunnen und dort einen Deckel drauf zu machen, so dass es nicht mehr raus kann, ist nicht unbedingt klug. Entscheidend ist, nutzen die schwachen Staaten die Gelegenheit, ihre strukturellen Defizite zu beseitigen oder nicht. Insofern hat die EZB Zeit gekauft.
Ich habe lange in Köln gelebt und glaube an das rheinische Grundgesetz, et is noch immer jot jejange. Pessimisten (Realisten?) empfehle ich als Gutenachtlektüre das (deutsche) Lastenausgleichsgesetz von 1952.