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Autor Thema: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.  (Gelesen 16680 mal)

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Grüner

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Den folgenden, mir persönlich bekannten Fall, habe ich u. a. für die aktuelle Ausgabe von ROYs "Wa(h)re Liebe" zusammengestellt.

Diese Geschichte wurde selbstverständlich ganz einseitig nachrecherchiert, nämlich nur auf der Seite von Siriphon. Namen und Orte sind verändert. Ähnlichkeiten mit anderen real existierenden Ehen in Deutschland sind rein zwangsläufig und unvermeidbar.
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #1 am: 23. Februar 2012, 13:06:47 »

Siriphon ist in einer ländlichen Provinz in Thailand geboren, aber sie ist keine ethnische Thai. Das ist wichtig, wenn man ihre Geschichte verstehen will, denn die meisten auf dem heutigen Staatsgebiet Thailands lebenden Menschen waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Leibeigene der Herrscher versklavt, wobei Minderheiten besonders schlimm dran waren. Die Thai-Oberschicht fühlte sich gegenüber allen anderen Völkern überlegen, und oft ist das noch heute so.

Viele Oberschicht-Thais blicken auf Menschen mit dunkler Hautfarbe herab, wie sie viele Minderheiten haben, auch diejenige von Siriphon aus dem Osten Thailands. Das ist allerdings kein spezifisches Phänomen Thailands: Fast überall in Asien ist Fremdenfeindlichkeit ein Phänomen.

Dazu fehlt vielen Landbewohnern außerhalb Bangkoks und einigen wohlhabenden Provinzen in Thailand der Zugang zu Bildung und regelmäßiger Arbeit. Wenn es dort überhaupt Arbeit gibt, dann meist Tagelohnarbeiten, die höchstens drei bis vier Monate im Jahr Einkommen bringen. Wenn Landbesitz vorhanden ist, sieht es auch nicht besser aus; oft sind die Familien verschuldet und Arbeit ist nur während der Pflanzeit und der Ernte vorhanden.

Deshalb suchen viele Landbewohner, darunter auch die Angehörigen der beschriebenen Minderheiten wie Siriphons Familie, ihr Glück in den Städten. Vor allem natürlich in der Zehn-Millionen-Metropole Bangkok, in der bis zu vier Millionen nicht amtlich gemeldete Menschen aus den Provinzen leben sollen. Andere gehen in die Touristengebiete wie Phatthaya und Phuket. Ihr Einkommen ist aber auch dort meist am unteren Ende der Skala und übersteigt nicht immer 150–200 Euro im Monat.

Siriphon konnte nur etwas weniger als vier Jahre die staatliche Grundschule besuchen und hat dort zum Beispiel nicht gelernt, die lateinische Schrift zu lesen. Schulpflicht bestand damals vier Jahre, auch heute sind es nur sechs. Siriphon spricht neben der Sprache ihrer Minderheit zwar auch gut Thai, sie kann aber Thai nicht fehlerfrei lesen und schreiben.

Ländliche Schulen in Thailand gelten als schlecht bis katastrophal; die reiche monarchistische Bangkoker Elite hat kein Interesse daran, diesen Zustand zu ändern. Der einzige Premierminister, der jemals etwas spürbares für die arme Landbevölkerung tat, Thaksin, wurde 2006 mit Unterstützung der Entourage des Königshauses vom Militär weggeputscht. Derzeit gibt es in der nach dem Putsch an die Macht gekommenen sogenannten ‹ demokratischen ›  Partei, die anders als es der Name suggeriert, die Angehörigen der alten Adelsschicht, des Militärs sowie der neureichen Geschäftselite repräsentiert, sogar ernsthafte Bestrebungen, mit Blick auf die Landbevölkerung das Wahlrecht einzuschränken.

Als Grund gibt man allen Ernstes an, daß diese Mehrheit der Bevölkerung zu dumm und ungebildet seien, um selbst zu wissen, was gut für sie ist.

Da es in Thailand keine nennenswerte Sozialversicherung gibt, liegt die Last für die Versorgung der Eltern (und oft auch der jüngeren Geschwister) bei den arbeitsfähigen Kindern, in der Praxis vor allem bei den Töchtern. Schon deshalb träumen viele junge Frauen von einem ausländischen Ehemann, der die Erfüllung dieser Pflichten erleichtert. Das gilt vor allem für den Fall, wenn schon Kinder vorhanden sind und der Vater, was in Macho-Thailand die Regel ist, nicht für den Unterhalt sorgt.

Siriphon ist das passiert. Sie wurde als junge Frau schwanger. Der Vater kümmerte sich wenig um den Unterhalt des gemeinsamen Sohnes Suphap und brachte sein und das von Siriphon verdiente Geld mit Alkohol und Glücksspiel durch.

Zwangsläufig wurde sie eine alleinerziehende Mutter. Siriphon fand in der Provinzhauptstadt in einem Restaurant Anstellung. Das Kind blieb bei der Familie, für deren Unterhalt  Siriphon fortan sorgte.

Durch eine Bekannte, die einen Deutschen geheiratet hatte, traf sie im 1995 im Seebad Pattaya mit einem deutschen Rentner zusammen, der sie heiratete und es auch akzeptierte, ihren Sohn Suphap, als er neun Jahre alt war, im Zuge einer Familienzusammenführung nachzuholen. Suphap verstand sich außerordentlich gut mit dem neuen Mann seiner Mutter.
Der jetzt 19jährige, der jüngst die Hauptschule mit einem qualifizierenden Abschluß beendet hat, spricht heute gut Deutsch und ist integriert.

Für Siriphon war es sicher nicht die große Liebe, die Situation kam aber eigentlich dem Vorbild einer guten Vernunftehe recht nahe. Außerdem fand sie, nachdem sie etwas Deutsch gelernt hatte, aufgrund Ihrer Erfahrungen in Restaurants  schnell Arbeit. Seit 1997 arbeitet sie in einem Schnellrestaurant und konnte vom verdienten Geld nicht nur die Familie in Thailand unterstützen. Es gelang ihr auch, im Laufe der Jahre durch Bau- und Prämiensparverträge einige tausend Euro anzusparen. Ihr Mann hatte nichts dagegen und sorgte überwiegend für die täglichen Ausgaben.

Dennoch scheiterte die Ehe. 2000 lernte Siriphon ihren jetzigen Ehemann Werner Beinlich, Gesellschafter und Geschäftsführer einer eigenen Firma und Immobilienbesitzer, als Restaurantkunde kennen. Er gab sich äußerst großzügig, weltgewandt und verständnisvoll, versprach ihr Heirat, Kinder und eine schöne Wohnung und bemühte sich derart intensiv um sie, daß sie tatsächlich ihren Mann für ihn verließ (zum Bedauern ihres Sohnes) und in eine großzügige Stadtwohnung zog, die Beinlich eigens für sie gemietet hatte. Später zog Werner Beinlich vorübergehend selbst dort mit ein.

Man suchte regelmäßig gemeinsam einen Freundeskreis Thai-Deutscher Ehepaare auf, die sich von Frühling bis Herbst fast jedes Wochenende in wechselnden privaten Gärten trafen. Um Werner Beinlich, den einzigen noch nicht verheirateten Mann in dieser Runde, wurde Siriphon von ihren Landsfrauen glühend beneidet: Ein gewandter, höflicher, wohlhabender Unternehmer mit feinen Umgangsformen, der seiner Verlobten ständig Komplimente machte: Perfect Match, das große Los für Siriphon, die sich erstmals im Leben wirklich geachtet und begehrt fühlte.
(Fortsetzung folgt)
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #2 am: 23. Februar 2012, 13:27:35 »

Was niemand in diesem Bekanntenkreis wußte, war die Tatsache, daß Werner Beinlich an dem, wie es jedenfalls den langjährigen Beobachtern erscheint, wohl krankhaften Zwang leidet, immer wieder verheiratete Frauen erobern zu müssen, sich an den gehörnten und gedemütigten Ehemännern zu weiden und nach erfolgter Eroberung und Verlust des Interesses, sofort zur nächsten schönen, möglichst exotischen Blume zu fliegen.

Werner Beinlich war bereits einmal mit einer Ausländerin aus dem Ostblock verheiratet, über die selbst seine langjährigen Bekannten nichts sagen können, außer, daß sie selten zu sehen war und ihn nach relativ kurzer Partnerschaft wieder verließ. Seitdem war er mit wechselnden asiatischen Freundinnen aus den Philippinen und Thailand liiert, die sämtlich eine Eigenschaft gemein hatten: mit einem anderen Mann verheiratet zu sein. Davon wußte Siriphon nichts, sie war beeindruckt von diesem scheinbar so beliebten Traummann mit seinem vermeintlich großen Freundeskreis.

Nach einiger Zeit zog man dann in eine 25 Kilometer von der Stadt entfernte Gemeinde um, wo Werner Beinlich ein großes Mietshaus besaß und im Dachgeschoß eine Wohnung eingerichtet hatte. 2003 heiratete Siriphon Werner Beinlich, und zwar auf dessen Wunsch im europäischen Ausland, obwohl einer Heirat in Deutschland eigentlich nichts im Wege gestanden hätte.

Kurz darauf fand eine große Hochzeitsfeier statt, für die Werner Beinlich einen ganzen Schloßkeller angemietet hatte, und an dem zahlreiche Freunde und Bekannte teilnahmen. Allerdings soll rückblickend auffällig gewesen sein, daß der Freundeskreis zum großen Teil mit dem ‹ Garten-Freundeskreis› identisch war und daß andere Freunde von Werner Beinlich außer dem einem oder anderen Geschäftspartner kaum zu bemerken waren.



So, die Einleitung ist geschafft, jetzt erst mal Pause und abwarten, ob dat jemanden interessiert.

Die weitere Schilderung der Ereignisse dann ggf. durch Siriphon selbst, nach Gesprächen mit zwei Thais und zwei Bleichgesichtern im Herbst 2009 aufgeschrieben.

Falls sich wer wundert, weil er die Geschichte schon kennt: Sie ist aus dem bearbeiteten File rauskopiert und bearbeitet, das ich u. a. fuer die Wa(h)re Liebe zur Verfuegung gestellt habe.
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crazyandy

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #3 am: 23. Februar 2012, 13:38:00 »

 }} }} }} jep jep @ Grüner, interesse besteht hau in die Tasten, ich hoffe nur es nimmt doch noch ein gutes Ende, schade für den gutherzigen älteren Mann  {[.
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #4 am: 23. Februar 2012, 13:43:01 »

Der alte Mann hat wirklich ein Happy End, das jedenfalls derzeit noch andauert, aber nicht mit Siriphon. Also morgen gehts weiter, jetzt habe ich erst mal Hunger.
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Roy †

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #5 am: 23. Februar 2012, 14:15:39 »

Hallo Grüner!

Die Namen sagen mich nichts mehr. ob das mit den Folgen der Schlaganfall zu tun?  Ich kann nur sagen daß die Geschichtet alle auf wahren Ereignissen, die uns zugetragen, mit den Beteiligen oft direkten Kontakt hatten!
Es freut mich, mal wieder nach langer Zeit Kontakt mit Dir! Ich bin froh wen ich verständlichern Sätzen zurecht kriegen...

Gruß
Roy
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crazyandy

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #6 am: 23. Februar 2012, 14:29:22 »

es ist echt ein Jammer, viele Frauen fallen auf solche Kerle wie Werner Beinlich herein, und jene wie der ältere Mann die sich echt bemühen haben das nachsehen  {/ {/.
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jock

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #7 am: 23. Februar 2012, 16:23:47 »

@Gruener

Wa(h)re Liebe hat sich scheinbar blendend verkauft.

Dem Nachfolgerband sollte man noch den Untertitel "Wahre Geschichten
aus Hintergermanien" hinzufuegen.

Die Einleitung laesst bereits das Ende voraussehen.Der Dramaturgie willens
sollte man nicht auf einen Lottogewinn von Frau Siriphon vergessen,der eben-
falls von einem Herren aus Deutschland durchgebracht wird.

So sitzt sie nun,verlassen,ohne Geld in einer ungeheizten Unterkunft irgendwo
in Deutschland.

Selbst die steinhaertesten Herzen werden jetzt weich wie Butter in der Sonne.

Tauscht du jedoch den Namen Siriphon gegen Trude oder Michaela,juckt es keinen.



Jock
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dii

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #8 am: 23. Februar 2012, 18:20:19 »

Zitat
Viele Oberschicht-Thais blicken auf Menschen mit dunkler Hautfarbe herab, wie sie viele Minderheiten haben, auch diejenige von Siriphon aus dem Osten Thailands. Das ist allerdings kein spezifisches Phänomen Thailands: Fast überall in Asien ist Fremdenfeindlichkeit ein Phänomen.

...so halte ich den Satz für richtig  ;)

 " Fast überall in Asien ist Fremdenfeindlichkeit kein Phänomen.
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uwelong

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #9 am: 23. Februar 2012, 19:11:17 »


Dennoch scheiterte die Ehe. 2000 lernte Siriphon ihren jetzigen Ehemann Werner Beinlich, Gesellschafter und Geschäftsführer einer eigenen Firma und Immobilienbesitzer, als Restaurantkunde kennen. Er gab sich äußerst großzügig, weltgewandt und verständnisvoll, versprach ihr Heirat, Kinder und eine schöne Wohnung und bemühte sich derart intensiv um sie, daß sie tatsächlich ihren Mann für ihn verließ (zum Bedauern ihres Sohnes) und in eine großzügige Stadtwohnung zog, die Beinlich eigens für sie gemietet hatte. Später zog Werner Beinlich vorübergehend selbst dort mit ein.




Ich kenne diese Geschichte nicht + somit auch nicht ihr Ende.

Ich kenne auch nicht eventuelle andere Gründe, warum sie ihren Mann verlassen hat.

Fact ist jedoch, da hat ein Mann (in diesem Falle „Rentner“) eine Thai geheiratet, sie mit samt ihrem Sohn nach Deutschland geholt, ihrem Sohn eine ordentliche Schulbildung ermöglicht, und dann?

Kam ein Neuer, der ihr das Blaue vom Himmel verspricht und ihr Ehemann wird verlassen.
Da standen die €-Zeichen absolut in den Augen.

Warum kann man nicht mit dem Erreichten einfach zufrieden sein?

Da kommt für mich einfach nur „Gier“ ins Spiel.

Keine Ahnung, wie die Geschichte ausgeht, ich wünsche ihr jedenfalls nicht alles Gute!

Um auch mal mit Kürzeln zu arbeiten:

IMHO

Mal sehen, wie es weitergeht, vielleicht revidiere ich ja noch meine Meinung!
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #10 am: 24. Februar 2012, 13:26:19 »

DII: Die alte Fassung iss schon richtig.

Wa(h)re Liebe hat sich scheinbar blendend verkauft.

Dem Nachfolgerband sollte man noch den Untertitel "Wahre Geschichten
aus Hintergermanien" hinzufuegen.

Les ich da den Neidhammel raus? Alle guten Buecher verkaufen sich gut, auch wenn deshalb noch lange nicht mit allen Geld zu verdienen ist.

Also hab Dich nicht so. 1. Geht die Geschichte wahrscheinlich anders aus als Du denkst, 2. ist es doch gut, wenn in ROYs Wa(h)rer Liebe jetzt auch mal die andere Seite zu Wort kommt, oddrr?

Warum kann man nicht mit dem Erreichten einfach zufrieden sein?

Da kommt für mich einfach nur „Gier“ ins Spiel.

Keine Ahnung, wie die Geschichte ausgeht, ich wünsche ihr jedenfalls nicht alles Gute!

Ja, das mit dem nicht genug kriegen ist ein Punkt, aber gilt der nur fuer Frauen aus der 3. Welt, die Bleichgesichter heiraten, oder auch fuer mehr oder weniger gut erhaltene aeltere Herren wie Dich und mich, die eher auf die NOCH besser erhaltenen kleinen schlanken Thais stehen und sie gerne gegen das was sie schon hatten, umtauschen?

entspannen ... weiterlesen...


In meinem Fall: Ich war Witwer, soll aber keine Rechtfertigung sein, war einfach Zufall, dass die die mir ueber den Weg lief, Thai war.
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jock

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #11 am: 24. Februar 2012, 13:46:12 »

@Gruener

Genial und gelungen !

Zuerst den geneigten Leser auf eine falsche Faehrte locken und dann,mit
einer ueberraschenden Wendung,zu einem anderen Ende kommen,als man
erwartet.

Zum Neidhammel : Ja,ich gebe es zu,dass ich neidisch bin.Nicht auf den
kommerziellen Erfolg,sondern auf deine geschliffene,eloquente Ausdrucksweise.

Das meine ich ernst und wuensche noch einen schoenen Tag !

Jock
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uwelong

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #12 am: 24. Februar 2012, 13:53:14 »

Grüner, du hast recht, ich bin entspannt und werde weiter lesen!

Gruß
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Die wahre Geschichte einer Thai in Deutschland.
« Antwort #13 am: 24. Februar 2012, 13:53:38 »

Na denn, also weiter gehts.

Im folgenden die von mir mit Hilfe u. a. meiner Frau und zwei weiteren Bekannten aufgeschriebene Schilderung der Ereignisse durch Siriphon selbst, nach Gesprächen auf Deutsch und Thai im Herbst 2009 aufgeschrieben und 2010 noch einmal ueberarbeitet.

Nachfolgend also nun Siriphons eigener Bericht
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Grüner

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Re: Siriphons Ehe. Von ihr selbst erzählt (1)
« Antwort #14 am: 24. Februar 2012, 13:57:10 »

Kurz nach unserer Hochzeit wurde ich mit unserem gemeinsamen Sohn Fritz schwanger. Ich ging in den Mutterschutz bis zum dritten Geburtstag von Fritz.

Im ersten Jahr gab mir mein Mann monatlich 150 Euro Haushaltsgeld, mit dem ich neben meinem Mutterschutzgeld und dem Kindergeld (zusammen etwa 600 Euro) den Haushalt für vier Personen führte. In den ersten Monaten wollte mein Mann dabei noch nicht, daß ich jeden Cent einzeln abrechne und hat sich gelegentlich sogar an Haushalts-Einkäufen beteiligt. Ich wunderte mich allerdings sehr, daß von seiner so demonstrativ gezeigten Großzügigkeit von heute auf morgen nichts übriggeblieben war. Für mich hatte er kein freundliches Wort mehr.

Das Verhältnis zu meinem Mann wurde aus mir unerklärlichen Gründen immer schlechter, obwohl ich alles in meinen Kräften stehende tat, um ihm eine gute Frau zu sein. Es fing damit an, daß er unsere Bekannten aus dem bisherigen gemeinsamen Freundeskreis plötzlich nicht mehr sehen wollte. Er sprach mit Verachtung von meinen Freundinnen, die er verächtlich ‹N.utten› und ‹Prostituierte› nannte.

Ich hörte erst später durch Bekannte, daß es Probleme gegeben hatte, weil mein Mann sich immer so verhielt, als ob er auch nach unserer Hochzeit noch Frauen in diesem Freundeskreis ‹erobern› wollte. Einige Frauen hatte diese Annäherungsversuche jedoch ihren Männern berichtet, worauf diese Familien mit meinem Mann nichts mehr zu tun haben wollten.

Er machte von dieser Zeit an schon immer dann ein verächtliches Gesicht und sprach abfällig von unserem früheren Freundeskreis, wenn ich mich nur mit einer Freundin verabredete. Er verbot mir strikt, Bekannte ins Haus einzuladen, und zwar auch für den Fall seiner Abwesenheit.

Zur Begründung sagte er, meine Freundinnen seien ‹nicht normal› und im übrigen wolle er ‹seine Ruhe haben.› Das ‹Ruhe haben› wurde seine stete Redensart, wenn es darum ging, mir oder Suphap etwas zu verbieten.

Seine Annäherungsversuche bei anderen, verheirateten Frauen aus dem Bekanntenkreis waren trotzdem erfolgreich gewesen: Schon kurz vor unserer Hochzeit flog er, wie er mir sagte, mit seiner Mutter nach Amerika. In Wirklichkeit holte er aber, wie ich später erfuhr, vor dem Abflug noch eine andere, mit einem anderen Deutschen verheiratete Thailänderin ab, die er auf die Reise mitnahm.

Dagegen mußte ich später auf gemeinsamen Reisen immer mein Flugticket selbst bezahlen und auch alle Reisekosten bis ins kleinste Detail selbst bestreiten. Das ging bis zur Flughafensteuer bei der Ausreise in Bangkok, die er demonstrativ nur für sich bezahlte und von mir vor den Beamten verlangte, die 500 Baht (10 Euro) gefälligst selbst zu bezahlen, andernfalls ich ja in Bangkok bleiben könnte. Es schnürte mir das Herz ab und ich wäre am liebsten im Boden versunken.

Fast jedes Wochenende mußte er angeblich arbeiten. Später hörte ich, daß er auch in dieser Zeit mit anderen Thailänderinnen oder Philippininnen zusammen war, die alle ausnahmslos anderweitig verheiratet waren.

Außerdem gefiel ihm nicht, daß ich von meinem selbst verdienten und erspartem Geld zweimal im Jahr an meinen Vater etwas Geld geschickt habe. Das waren immer um die 250 bis 300, insgesamt etwa 500 bis 600 Euro im Jahr. Er beschimpfte mich, daß ich mich nicht um meine Familie kümmern würde, sondern das Geld ‹anderen Leuten› schicke. ‹Familie› war dabei für ihn nur er selbst und Fritz.

Mein Vater ist alt und gebrechlich und leidet an verschiedenen Krankheiten. Er kann nicht mehr arbeiten, und auch meine Geschwister schicken ihm regelmäßig etwas Geld, daß er leben kann. Ich kann ihm keine Reichtümer schicken, aber aus Respekt gegenüber meinen Eltern muß ich ihm auch helfen. Es wäre undenkbar, wenn ich meinen Pflichten als Tochter nicht nachkommen würde. In Thailand gibt es keine Versicherungen wie in Deutschland.

Das sah mein Mann aber nicht ein, nannte mich eine schlechte Frau und gab mir von da an, bis zum heutigen Tag, kein Haushaltsgeld mehr. Zur Begründung sagte er, daß ich ja so viel Geld hätte, daß ich es sogar nach Thailand schicken könnte. Außerdem nahm er mir mein Mobiltelephon ab, das er mir selbst geschenkt hatte.

Später erfuhr ich, daß er es seiner neuen, ebenfalls thailändischen Freundin gegeben hatte. und ließ mich auch nicht mehr im Haus vom Festnetz aus telefonieren. Er sagte, das Telefon in der Wohnung sei ‹sein› Telefon, das gehe mich nichts an. So zwang er mich, ein eigenes Mobiltelephon zu kaufen und statt zu günstigen Festnetzpreisen in der Wohnung zu teueren Mobilfunkgebühren mit meinem Arbeitgeber und meinen Bekannten Kontakt zu halten.

Auch andere Gegenstände, die er Suphap und mir zuvor geschenkt hatte, zum Beispiel einen Computer, nahm er uns plötzlich wieder weg. Den Computer hat er wieder verkauft; wir hatten ihn allerdings noch kaum benutzt.
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