Fortsetzung:Aber am nächsten Tag kam die Entschuldigung:
Eine Flasche Wodka und frei Haus geliefert: ein schönes Junges Schmalreh, bereits aus der Decke geschlagen : „Komm Bernd , mach was !“
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=13013.msg1065749#msg1065749# 105 Gregor
Es hat schon was für sich, wenn da jemand kommt, legt einem ein Reh auf den Tisch und sagt: mach was , überhaupt, wenn da 3, 4 Leute außenherum stehen und einen zugleich anschauen. Und jeder meint es käme nun wie aus der Pistole geschossen: wir machen dies machen das und das noch und eventuelle auch das.......
Aber so ist das ganz und gar nicht!
Denn erstmal muß man sich Gedanken machen was ist sonst an Material da, was an Technik,
was mögen die Leute, wie passt das Gesamtpaket das man schnüren könnte.
Was hilft‘s sich was auszudenken wo man dann 1 1/2 Tage unterwegs ist um alle möglichen Zutaten einzusammeln. Das kann man mal machen, aber nicht dauernd.
Und schon nicht in Polen.
Gut, die „rote Arbeit“ (So nennt man das aufbrechen des Rehes , die Entfernung der Innereien und das Ausbluten) war schon erledigt,
und auch aus der Decke geschlagen war es.
Doch bei näherem hinsehen sah ich, daß die Rehleber sauber gereinigt im inneren des Rehs verborgen war, die kommt in eine Pastete!
Recht ungewöhnlich, die Rehleber ist begehrt und meist hat sich die schon jemand gegriffen.
Also, nach einer Erkundung bei einem Schoppen Rotwein stand fest:Es wird gemacht:
entweder eine Rehpastete oder eine Rehterrine
der Unterschied ist, eine Rehpastete ist außen in einen Teig gehüllt eine Terrine nicht, sie wird meist in einer „Terinenform“ gegart.
Es wird einiges an Knochen , an Parüren ( das sind Fleischabschnitte) anfallen diese lassen sich
a gut zu einer Suppe, ob klar oder gebunden
b zu einer Wildrahm-Sauce verwenden.
dann hatte ich mir ein Salpicon, ein feines Rehragout in Blätterteig vorgestellt
ehe es das Hauptgericht , einen zarten Rehbraten geben sollte.
Als Dessert eine Tartelette vom Apfel mit Zimteis.
Inzwischen saßen 8-10 Leute bei der Zusammenstellung des Menues am Tisch, und den Polen gefiel das , sie glaubten schon so läuft das jeden Tag bei uns.
War ja auch nett; einer zerbrach sich den Kopf alle anstehenden Fragen nach Material, Küchenuntensilien wurden bei Weib , Wein aber ohne Gesang geklärt,
Gregors Frau brachte ständig Knabbereien.
Seine Kumpels waren auch verzückt, da dank des bayern schon vormittags gezwitschert werden konnte.
Wie ist das Leben schön!Und am Ende stand auf dem Blatt Papier:
Kalte Vorspeise
Pastete vom Schmalreh
Suppe
Klares Süppchen „Danziger Art“
Warme Vorspeise
feines Rehragout
Hauptgericht
Rehbraten in Wacholderrahmsauce
Kartoffelkroketten
Dessert
Tartelette vom Apfel
Und Gregors Töchterchen war sogleich am Pc entwarf fix und geübt Menuekärtchenetwa so:
Das Mädel ist eine clevere und schafft sich selbst in der tiefen polnischen Provinz keine Beschaffungsprobleme (wie andere gerne....)
Bernd : no Problem, in nächste Stadt fahren wir morgen hin.
Allerdings mußte ich ein kräftiges Veto einlegen, das Rehlein hätte gerade gut für die 8, 10 versammelten Leutchen gereicht, während die versammelten sich Gedanken machten wer noch alles eingeladen werden sollte...... Schließlich hatten sie mir ein Schmalreh (ist ein junges Reh, das noch nicht gekalbt hat , das wäre eine Geiß oder Ricke) gebracht und keinen Hirschen..........
Wie‘s weiterging, nächstes mal !