Erst heute lese ich, das es hie wieder "heftige" Diskussionen
![Megagrin ;]](https://forum.thailandtip.info/Smileys/t3net/icon_megagrin.gif)
über das Thema Eisenbahn gibt.
Unterschiedliche Spurweiten hat man in Europa meist aus strategischen Gründen gewählt.
@Suksabai mir ist nicht bekannt das europäische Reisezugwagen auf russischer Spur unterwegs waren.
Das Umspuren wäre machbar gewesen, ABER ein Reisezugwagen müßte auch beheizbar sein.
Europäische Reisezugwagen werden mit Dampf und/oder elektrisch beheizt. Russische Reiezugwagen haben
in jedem Wagen eine seperate Kohlen gefeuerte "Zentralheizung". (Mag heute vielleicht schon anders sein).
Russische Lokomotiven sind nicht mit einer Dampfheizung ausgerüstet. Auch eine Versorgung einer elektrischen
Heizung über die Zugsammelschiene ist nicht vorhanden. Zugsammelschiene dehalb, weil daraus nicht nur die elektrische
Heizung mit Spannung versorgt wird, sondern auch andere Verbraucher, wie Klimaanlagen und die Beleuchtung etc.
Die sowjetische Lokfabriken hatten damal große Probleme für die an die Deutsche Reichsbahn gelieferten Lokomotiven der BR132.
Die Deutshe Reichsbahn forderte eine elektrische Versorgung über die Zugsammelschiene. Dafür wurde ein zweiter Generator eingebaut,
dessen Sternwicklung gegenüber dem Traktionsgenerator um einge Grad versetzt war. Ich glaube mich an 32° zu erinnern.
Ein weiteres Hindernis war und ist die Zug- und Stoßvorrichtung. In Mitteleuropa ist die Schraubenkupplung noch immer Gang und gäbe. Für
russische Wagen hielt die deutsche Reichsbahn Kuppelwagen bereit.
Auch Güterwagen paßten nicht in die Wagenreihung von Russland. Das mitteleuropäische Bremssystem ist schlecht mit dem der SZD kompatibel.
Die SZD fährt kilometerlange Züge. Bei einem Bremsvorgang, legen die Bremsen des vorderen Zugteil an, während im hinteren Zugteil noch keine oder eine
schwache Bremswirkung erzielt wird. Beim Lösen ist es dann genau umgekehrt, vorn lösen die Bremsen, während hinten erst die Bremswirkung einsetzt.
Deshalb sind russische Bremsen sehr träge.
Mit der Fertigstellung des Umspurbahnhofs Mukran kamen vermehrt russische Güterwagen in Güterzügen bei der Reichsbahn zum Einsatz. Die waren mit
der Bremmsart Troffimow ausgerüstet. Da gab es auf dem Berliner Außenring, wo alle 1000 Meter ein Hauptsignal stand, schon mal Probleme. Die Bremsluftbehälter
waren noch nicht wieder aufgefüllt, aber der nächste Bremsvorgang war nötig.
Auf dem Bremszettel mußte vermerkt werden, wieviel Bremsen russischer Bauart im Zug sich befinden. Auch wurden deren Bremshundertstel nur mit 50%
berechnet. Oftmals wurden dadurch die geforderten Mindestbremshundertstel im Zug nicht erreicht, was zu einer herabsetzung der Höschstgeschwindigkeit führte.
Europäische Bremsen reagieren da viel schneller. Es gibt auch, je nach Zuggattung unterschieliche Bremsstellungen. G - für Güterzug, P - für Personenzug. P2 - für Schnellzug
und R + MG - für höher Geschwindigkeiten. MG - Magnetschienenbremse. Auch werden bei den 2 letztgenannten Bremsarten höhere Bremszylinderdrücke erzielt.
Jetzt genug gefachsimpelt.