Wer in der Nähe eines Wats wohnt, hört täglich diverse Gong-Töne. Wer aber meint, dass diese Töne meist höheren religiösen Zwecken dienen, der irrt.

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Z.B. in unserem Wat wird eigentlich an jedem Morgen zwischen 6 und 6 Uhr 30 einige Male der "Hunger-Gong" (mit ca. 70 cm Durchmesser) geschlagen. Das ist das Signal an die Dorfbewohner, dass sie bitteschön Nahrungsmittel vorbei bringen, weil die Mönche frühstücken möchten.
Falls dieser Gong nicht zu hören ist, gibt`s im Wat noch reichlich Futter ... oder der "Dienst habende" Mönch hat den Gong schlicht vergessen.

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Wenn beim Frühstück ein kleinerer, um einiges hektischer geschlagener Gong (mit hellem Ton) erklingt, so soll der die Mönche herbei rufen, die irgendwo im Wat-Gelände arbeiten oder verpennt haben.
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So um 10 Uhr 30 herum ertönt der große "Mittagessen"-Gong, dessen tiefer Ton weit zu hören ist. Anders als früher erscheinen dazu keine Speisen bringenden Dorfbewohner mehr. Denn auch in unserem Wat gibt es schon lange eine Vorratshaltung mit Kühlschrank usw.
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Über die Jahre ist es auch sehr selten geworden, dass Nicht-Mönche im Wat speisen. Denn ganz Arme gibt es hier kaum mehr. Ferner werden die Bedürftigen in einem guten Zusammenspiel von Dorf-Verwaltung und Dorf-Gemeinschaft versorgt.