Pflanzen-Kläranlage
Wie lange dauert es eigentlich bis die Faekalien das Grundwasser erreichen? Oder ist das egal wenn vor dem Haus der Mist im Boden versickert und hinterm Haus pumpt man das Wasser zum duschen und trinken.
Das Trinkwasser in der Nähe seiner Sickergrube aus dem Boden zu pumpen, ist ja nicht jedermanns Geschmack

.
(Allgeier, ich glaube auch nicht, dass Du so dämlich bist.)
Jedenfalls:Zwar machen sich viele hungrige Bodenbakterien über unsere Abwässer her , aber (auch) in einem solchen Fall ist ein Abwasserbehälter mit Überlauf in ein
Pflanzen-Becken viel sinnvoller.
Denn im Pflanzenbecken können sich solche und andere Bakterien viel besser vermehren und viel mehr unserer Abwässer in ihre geruchslosen Bestandteile zerlegen.
Sogar mit den diversen Tensiden unserer Wasch-, Spül- und Haarwaschmittel kommen manche Bakterien klar.
(Das ist aber ein etwas heikles Thema. Und man muss einfach ausprobieren, wie viele qm Pflanzenbecken man für alle Hausabwässer benötigt.
Oder man lässt diese teils Bakterien tötenden Abwässer weiterhin irgendwo versickern. Auch dafür ist der ländliche Thai-Stil, WC- und die anderen Abwässer zu trennen, clever)
Auch sehr wichtig:Die Pflanzen im Klärbecken verwandeln unsere Abwässer in biologisch unbedenkliche Biomasse.
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Nachteile:1. Eine solche Anlage ist teurer als eine Sickergrube.
2. Man braucht mehr Platz. Mindestens zusätzlich 6 qm (für einen kleinen Haushalt), wobei 50 qm (nach meiner Meinung) für die Nutzung dieser umgewandelten Abwässer ziemlich realistisch sind.
Vorteile1. Man tut was für die Umwelt.
2. Das sehr nährstoffreiche, geruchslose Überlauf-Wasser aus Pflanzen-Kläranlagen kann man wunderbar in der Landwirtschaft, in Kräuter- und Gemüse-Gärten usw. verwenden.
(Auch wenn unsere Thais das wegen Unwissenheit und/oder Vorurteilen oft anders sehen.)
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Einzelheiten:1. AufbauSo eine Pflanzen-Kläranlage kann z.B. ungefähr so aussehen ...

... wobei der Zulauf vom Abwasserbehälter wegen des Geruchs nicht über der Wasseroberfläche erfolgen sollte. Und eventuelle Kontroll-Schächte halte ich in Thailand (noch) für unnötig.
Eine 2-stufige Beckenanlage finde ich besser, weil man das Nutzwasser viel besser vom Abwasser trennen kann.
(Ich selber liess mir für unseren grösseren Haushalt 2 Becken zu je 70 qm baggern (samt Erdwällen), aber in meiner üblichen sommerlichen, berufsbedingten Abwesenheit führte meine Familie diese Becken anderen Zwecken zu. Schwamm drüber

)
Wer die Abwässer nur umweltschonend verändern will, aber nicht nutzen will, für den langt ein Pflanzenbecken vollkommen.
Andere Bild-Beispiele findet man z.B. hier >>
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=Pflanzenkl%C3%A4ranlage+Foto<<
2. Abdichtung Wer den in Thailand häufigen rötlichen, tonhaltigen, ziemlich wasserundurchlässigen Lateritboden hat, kann sich die Abdichtung des oder der Pflanzenbecken sparen.
Wer sandhaltigen oder ähnlich durchlässigen Boden hat, braucht Beton-Becken oder ähnliches. Wer hier brauchbare Teichfolien findet:

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3. BepflanzungDie diversen Schilfsorten bieten durch ihre stark wuchernden Wurzeln allen möglichen Bakterien einen hervorragenden Lebensraum.
Allerdings wächst Schilf unter solchen nährstoffreichen Bedingungen enorm. Man muss Schilf immer wieder zurück schneiden. Und weil die Wurzeln schnell verholzen, ist das ziemlich harte Arbeit.
(Wer mal mit Schilf arbeitete, weiss wovon ich spreche

)
Andere Sumpf-Gräser (unwissenschaftlich gesagt) wie z.B. diverse Binsensorten oder Papyrus wandeln die Abwässer weniger schnell in Biomasse um, sind aber viel leichter zu bändigen.
Da denke ich mir: lieber grössere Pflanzenbecken mit solchen ziemlich leicht zu bearbeitenden Gräsern, als auf Schilf zu setzen.
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4. WirksamkeitIn DACH funktionieren Pflanzen-Kläranlagen in den kalten Monaten kaum.
In Thailand funktionieren sie das ganze Jahr über.