Die Target-FalleDas Target-System diente ursprünglich nur zur schnellen, relativ einfachen Abwicklung vom Zahlungsverkehr ( bezüglich Waren-Verkehrs und mehr) im EU-Raum, schwankte anfangs nur um relativ wenige Milliarden Euro, entwickelte sich aber seit 2008 zu einer Art Kreditsystem mit
gigantischen Ausmaßen.
Besonders dadurch auffällig geworden:
1. Dass sich einzelne EU-Staaten wie z.B. Italien oder Griechenland unbegrenzt Target-"Kredite" mit Mini-Zinsen holen können, ist ein sehr wesentlicher Konstruktions-Fehler des Euro-Systems.
2. Mittlerweile gibt vorrangig D über das Target-System enorme Werte ab, und dafür hat die Bundesbank nur sehr niedrig verzinste (unter Inflationsrate) "Schuldscheine" in der Hand.
(Zu Zeiten der Null-Zins-Politik der EZB lag der Zinssatz für Target-Kredite bei 0,75 %)
Nachtrag:
Bei irrsinnigen
1.074 Milliarden EURO standen Ende September 2024 die Target-Forderungen der Deutschen Bundesbank!
3. Das bedeutet u.a., dass die Target-Kredite für die Geber-Länder (schon ohne jegliche "Rückzahlung") von Haus aus allein durch Inflation ein Minus-Geschäft sind.
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Für diese Target-"Schuldscheine" wurden durch die damals verantwortlichen Politiker weder Limits, noch Rückzahlungs-Termine eingesetzt.Hauptgrund: Extreme Summen wurden nicht erwartet.
Etliche glaubten damals auch noch, dass die Paragraphen des Maastricht-Vertrags in der Realität gelten würden. 555
Für die Nehmer-Staaten (wie z.B. Italien und Griechenland) ist das teils wunderbar.
Aber am Tropf hängen knabbert unterm Strich mächtig an der Konkurrenz-Fähigkeit der eigenen Wirtschaft. Die müssten in einem freien Markt zwar u.a. höhere Zinsen zahlen, könnten aber bei Bedarf ihre Währung von Zeit zu Zeit abwerten.
Ganz wesentlich: Für die Geberstaaten ist das ein gefährliches Fass ohne Boden, eine Falle. Bisher ohne einen einigermaßen positiven und realistischen Ausweg.
Und da im EU-Rat bei Beschlüssen die einfache Mehrheit gilt, dort z.B. Deutschland wie Griechenland oder Malta auch nur eine Stimme hat, wird sich an dieser irren Konstruktion so bald nix ändern.
Ferner: glaubt denn irgendwer, dass z.B. Griechenland (sogar im Euro-Verbund) jemals seine Target-Schulden durch Waren-Export usw. 1 zu 1 begleicht?
Gilt auch für seine anderen Schulden.
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Zur Info:

Quelle >>
https://www.hanswernersinn.de/de/themen/TargetSalden <<
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Weitere Infos zu dieser sehr komplexen Materie:
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https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/t2/target-salden-603478 <<
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https://austrian-institute.org/de/blog/keine-normalisierung-der-target-salden-trotz-normalisierung-der-geldpolitik/ <<
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Noch einige (aber nicht alle) Gedanken zur Fehl-Konstruktion Euro(Wobei die gemeinsame EU-Währung [besonders durch Frankreich] in den 4+2 Verhandlungen eine
sehr wesentliche Bedingung für die deutsche Wieder-Vereinigung war.)
1. Die Zukunft wird zeigen, dass auch die Währung "Euro" irgendwann Geschichte ist.
2. Ein
sehr vereinfachender Vergleich zum Euro:
Der Euro ist wie ein gebackener Kuchen, aus dem man die Zutaten nie wieder im Original-Zustand heraus holen kann.
Ein einfaches "Zurück" ist unmöglich!
3. Die ständigen Nehmer-Staaten (= Mehrheit im EU-Rat) haben unterm Strich großes Interesse daran, weiterhin auf Pump ihre bisher faktisch unbegrenzten Kredite weiterhin zu genießen.
Gilt auch wegen des wiederholten EZB-"Ankaufs" von Schrott-Staats-Papieren.
4. Die Geber-Staaten machen noch gute Miene zum bösen Spiel, sind aber zur Zeit nicht willig, kräftig und gemeinsam auf den Tisch zu hauen.