Hallo Isaaner
Vorausgeschickt sei, dass Du für mich hier im Forum sympathisch rüberkommst und dass ich Dir nicht ans Bein pinkeln will.
Aber ...
In diesem Forum tummeln sich viele wache Typen, die beileibe nicht alle auf der Brennsuppen daher geschwommen sind.
Als Neuling tauchte ich hier 2006 auf, hatte meine Thailand-Pläne, stellte diesbezüglich diverse Fragen, habe viele gute und auch dämliche Ratschläge bekommen, wusste damals alles besser, verlor folgerichtig etliche Tausende Euro, bin nun geldlich etwas ärmer, aber um viele Erfahrungen reicher.
In diesem Sinne:
1. Zwar kann ich voll verstehen, dass Du aus Stolz und Verärgerung auf einem eigenen Töfftöff bestehst, aber Deine Pläne bezüglich eines
neuen Pickups machen schon wegen angeblich mäßiger Finanzdecke wenig Sinn. (Oder bist Du ein Untertreiber wie ich?

)
Zusätzlich:
Es funktioniert, dass man als Farang auf seinen Namen ein Auto kauft. Aber das ist in Thailand meist nicht willkommen, und man bekommt deshalb (anscheinend von Amt zu Amt ziemlich verschieden; ist in Touristenzentren vielleicht leichter

) diverse Brocken in den Weg geschmissen. Da braucht man Geduld, Nerven und viel Sprit.
Im November 2015 kaufte ich in Khon Kaen ( ca. 130 km von meinem Thai-"Winter"-Dorf entfernt) einen neuen Toyota Pickup auf meinen Namen. Und sehr ähnlich wie beim ersten Isuzu-Pickup-Kauf in 2006 ließen mich der Auto-Händler/seine Schergen und die betreffenden Beamten mehrere Male mit verlogenen Versprechungen (Papiere sind endlich da! Aber wir brauchen wieder eine
gaaanz aktuelle Wohnsitz-Bescheinigung [ = 100 km Fahrt nach Udon Thani und zurück, Wartezeit usw.] etc. diverse Male in Khon Kaen antanzen, bis ich endlich meine KFZ-Papiere in der Hand hatte. (Das Nummernschild gabs übrigens erst im März 2016

) Nette Worte, Bestechungsversuche und auch mittlere Tobsuchtsanfälle brachten mich (wie in 2006) kein Stück weiter.
Deswegen mein dringender Rat:
Kaufe bitte Dein Töfftöff möglichst in Deiner Nähe. Dann sind die häufigen Fahrten wenigstens kurz. Und ein eventueller Dolmetscher ist viel billiger als diverse Fahrten nach Bangkok!
(Deswegen sehe ich Deine Frage nach einem englisch sprechenden Auto-Verkäufer als nicht wesentlich an. Und auch die können Dir das Blaue vom Himmel runter lügen.)
2. Viel wichtiger!
Obwohl Du und Deine Frau anscheinend noch nie selbständig waren, möchtest Du für etliche Jahre Eurer Leben durch den Verkauf von Kleidung finanzieren.

...

...

a. Ist wenigstens einer von Euch eine Fachkraft für Textilien? (Beratung, Sachverstand beim Einkauf und beim Verkauf, Bezugsquellen, usw.)
Ist kaufmännisches Wissen, Verhandlungsgeschick schon in der Praxis getestet und bewiesen?
b. Als Selbständiger begibt man sich in eine Art "Haifisch-Becken" ohne Netz und doppelten Boden, in dem mit harten Bandagen gekämpft wird. Relative Sicherheit schafft man sich nur durch eigene Fähigkeiten und/oder finanzielle Reserven. Angestellte und Arbeiter in/aus DACH ( = Deutschland, Austria, Schweiz) verstehen von diesen Härten nur die graue Theorie.
c. Als Selbständiger bezahlt man jeden Fehler mit eigenem Geld. Wer aus seinen Fehlern nicht schnell lernt, verliert.
d. Auch im Geschäftsleben ticken die Uhren in Thailand sehr anders als in Bayern. Vieles was man in DACH gelernt hat, funktioniert hier nicht.
Fazit:
Es ist gut, dass manche Menschen den Mut aufbringen, sich selbständig zu machen. Dabei ist aber realistisches Augenmaß enorm wichtig.
Meine eigenen diversen Versuche und Aktivitäten der Vergangenheit (teils mit Verlust, teils mit Gewinn) zeigten mir, dass man anfangs (wenn man nicht von Beruf Sohn oder Lotto-Gewinner ist) mit möglichst wenig finanziellem Einsatz testet, ob die eigenen Ideen und Pläne funktionieren.
Speziell für Thailand und für Deine Pläne:
Ein gebrauchter Pickup für max. 200.000 Baht (auf den Namen der Frau) dürfte für den Anfang genügen. Falls nach diversen Anfänger-Fehlern das Geschäft/euer Leben in Thailand wie geplant/gewünscht läuft, dann ist es immer noch früh genug, auf eigenen Namen einen Neuwagen zu kaufen und das Geschäft zu erweitern.
Gruß Achim (seit 1988 ein nur kleiner Selbständiger, aber noch nie pleite gegangen)