Auch ich möchte ein paar Gedanken hinzufügen auf den ursprünglichen Post von @Kern in Re: Alternative Musik
Zitat:
« Antwort #642»
... bitte deine ... Spaltungs-Sprüche zwischen "Ossis" und "Wessies", zwischen DDR und BRD, usw. absolut zu beenden.
Auch wenn wir zur Zeit eine völlig bescheuerte gemeinsame Regierung haben, auch wenn bei der Wieder-Vereinigung etliches schief lief, etc.: Bitte nicht vergessen: WIR SIND EIN VOLK!
...
"Wir sind EIN Volk" - das war ein schöner Spruch ein paar Tage im November 1989. Schnell stellte es sich als eine Illusion (oder mediale Wunschvorstellung) heraus, u.a. beginnend bei den permanenten Treuhandverbrechen und manifestiert sich auch 33 Jahre danach noch immer mit ca. 20% niedrigerem Lohn im Osten (statistisch belegte Tatsache und keine Polemik).
Es zeigt sich bis heute die grundsätzlich unterschiedliche Sozialisierung der Menschen in Ost und West. Im Westen wurde den Menschen von Grund auf eingetrichtert, das sie in einer freien Gesellschaft aufwachsen wo jeder alles sagen kann; in einer selbstbestimmten Demokratie als bester aller Regierungsformen.
Die Freiheit in der Gesellschaft reicht(e) aber nur soweit sie systemkonform ist. McCarthy markierte deutlich die Grenzen der Freiheit in der westlichen Welt. Und aktuell fällt die Maske endgültig mit sog. Faktencheckern, Wahrheitsministerum ect.
Zum ggf. an einem anderen Ort diskutablen Begriff Demokratie: zumindest war man da in der Deutschen DEMOKRATISCHEN Republik etwas ehrlicher, in dem man sich offiziell als "Diktatur des Proletariats" bezeichnete - im Gegensatz zur westlich demokratischen "Diktatur des Geldes".
Im Westen waren (und sind) die USA Freund und Beschützer vor dem bösen, gefährlichen Kommunismus, im Osten verteidigte der Große Bruder Sowjetunion die Errungenschaften des Sozialismus.
Mitten durch Deutschland die Grenze der Systeme. Der Westen fein herausgeputzt und gepäppelt demonstrierte die Überlegenheit des kapitalistischen Systems.
Diverse Details zum ungleichen "Kampf der Systeme" würde hier zu weit führen. Menschlich haben aber die Ostler ein feines Gespür entwickeln können um 100 Meter gegen den Wind zu erkennen, wann sie verarscht werden. Und das damals wie auch heute!!!
Die Ostler waren auch nicht so sehr materialistisch (Geld bezogen) ausgerichtet. Vom Staat mit subventionierten Grundnahrungsmitteln und günstigsten Mieten versorgt, mit sicheren - in der Regel unkündbaren Arbeitsplätzen und Gesundheitsversorgung ausgestattet, waren materielle Existenzängste unbekannt.
All das läßt man heutzutage nur noch den artfremden "Goldstücken" zukommen, die offenbar einmal das Deutsche Volk ersetzen sollen.
Aber abgesehen von der schizophrenen Migrationspolitik (die nebenbei zu vorderst das Volk der "schon länger hier lebenden" spaltet!!!) bestehen in der alten Generation (die wir hier überwiegend im Forum haben) durchaus noch Unterschiede in der Sozialisation.
Da treffen unterschiedliche Ansichten aufeinander, die eine Forumsdiskussion erst interessant und lebendig machen, aber nicht spalten!
So weit in aller Kürze, obwohl zu dem Thema noch sehr viel sagbar wäre.
Mit sonntäglichem Gruß