Heute bei ARTE, Themenabend Tsunamis
17:05 - 17:30 Uhr
X:enius
Tsunami – Wie kann man eine neue Katastrophe verhindern?
26. Dezember 2004: Ein extrem schweres Seebeben, das vor der indonesischen Insel Sumatra seinen Anfang nahm, erzeugt im Indischen Ozean einen verheerenden Tsunami. Bis zu 35 Meter hohe Wellen krachen an die Küsten Indonesiens, Thailands, Sri Lankas und bis nach Kenia. Die Wassermassen reißen fast eine Viertelmillion Menschen in den Tod. Eine Katastrophe, die Welt und Wissenschaft verändert. Könnte man derart verheerende Folgen in Zukunft verhindern? Denn Tsunamis werden in dieser Region wieder vorkommen. Zehn Jahre nach der Tsunami-Katastrophe blickt "X:enius" zurück und voraus. Am Geoforschungszentrum in Potsdam hat man nach der Katastrophe angefangen, ein spezielles Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien zu entwickeln. Es gilt heute als eines der modernsten der Welt. Die "X:enius"-Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard treffen den Entwickler des ausgeklügelten Systems. Es soll schon fünf Minuten nach den ersten Anzeichen erkennen, ob wirklich eine drohende Flutwelle auf die indonesische Küste anrollt oder nicht – wie kann das gehen? Wellenforscher der Universität Hannover versuchen, die Wucht der Wassermassen und ihren Landgang genau zu berechnen, um Fluchtrouten zu entwickeln. Doch um sich in Sicherheit zu bringen, bleibt meistens nicht viel Zeit: Nach 20 Minuten waren die ersten Wellen 2004 vor der indonesischen Küste. Wie evakuiert man eine ganze Stadt in weniger als einer halben Stunde? Und wie bereitet sich die Bevölkerung am besten auf den Ernstfall vor?
18:25 - 19:10 Uhr Im Dschungel von Myanmar
Myanmars Dschungel gilt als sagenumwoben. Angeblich soll er eine Schatzkammer seltener Tiere beherbergen, deren Existenz in anderen südostasiatischen Staaten massiv bedroht ist. Eine jahrzehntelang herrschende Militärdiktatur hat dafür gesorgt, das Land komplett zu isolieren und den undurchdringlichen Dschungel zu einem Ort voller Geheimnisse und Mythen werden zu lassen. In dieser zweiteiligen Dokumentation begibt sich ein Team von Tierfilmern und Biologen in den Dschungel Myanmars, um herauszufinden, ob die riesigen, zusammenhängenden Waldgebiete nicht nur seltene Tiere beherbergen, sondern sogar bislang unbekannte Arten. Denn nur wenn dieser Nachweis erbracht ist, kann die Natur Myanmars dauerhaft vor Raubbau und Wilderei geschützt werden. Die Expedition erreicht die dichten Dschungelgebiete im nördlichen Myanmar. Es sind die größten zusammenhängenden Waldflächen Südostasiens. Hier soll sich eine andernorts ausgestorbene Spezies aufhalten: der Tiger. Wird es gelingen, die scheue Raubkatze aufzuspüren? Und welche anderen, seltenen Tierarten lassen sich noch entdecken?
21:50 - 22:45 Uhr Tsunamis - Das Leben danach
Am frühen Morgen des 26. Dezember 2004 kommt es vor der Küste Sumatras zu einem Seebeben der Stärke 9,2 auf der Richterskala. Das Beben löst den schlimmsten Tsunami aller Zeiten aus. Eine haushohe Flutwelle überrollt die Küstenregionen Thailands und weiterer Länder im Indischen Ozean. 230.000 Menschen kommen uns Leben, ganze Landstriche werden vom Meer geschluckt. Die verwackelten Amateuraufnahmen gingen um die Welt. Man sieht, wie sich das Meer weiter denn je zurückzieht und dann mit zerstörerischer Macht wieder anrollt. Doch all diese Bilder stammen von Touristen. Die Stimmen der Hauptleidtragenden, der Einwohner, wurden selten gehört. Dabei haben sie am meisten unter der verheerenden Katastrophe gelitten. Sie sind geblieben, haben getrauert, die Region wieder aufgebaut und mussten ihr Leben komplett neu beginnen. Die unveröffentlichten thailändischen Aufnahmen zeichnen ein bisher ungekanntes Bild des Tsunamis. Neben der Verwüstung vom 26. Dezember 2004 wird auch die Zeit danach dokumentiert: wie die traumatisierten Menschen in ihre Heimat zurückkehren, ihre Angehörigen bestatten, nach Vermissten suchen und wie die ersten Helfer eintreffen. Allmählich fordert das Leben sein Recht zurück, der Wiederaufbau beginnt; später funktioniert auch die Stromversorgung wieder, die Krankenhäuser nehmen den Betrieb wieder auf und die Kinder gehen wieder zur Schule. Die Dokumentation vermittelt dem Zuschauer ein Bild vom Einsatz der Helfer und Tsunami-Opfer, die mit aller Kraft versuchen, die Folgen der verheerenden Naturkatastrophe so rasch wie möglich zu überwinden.
22:45 - 23:40 Uhr. Gegen die Welle - Eine Tsunami Geschichte
Vor fast genau zehn Jahren, am 26. Dezember 2004, trifft ein verheerender Tsunami auf die Küsten Sri Lankas. Zufällig machen genau zu dieser Zeit die beiden Filmemacher Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl dort Urlaub. Ihr eigenes Leben können sie retten, aber alleine in Sri Lanka sterben in einer Nacht 38.000 Menschen, eine halbe Million wird obdachlos. Not, Verzweiflung und Leid sind so groß, dass sich die beiden Urlauber spontan entschließen, zu bleiben und zu helfen.Sie starten ein Hilfsprojekt: Sie sammeln Geld bei Freunden und über Organisationen, und sie versprechen, die zerstörten Häuser in zwei küstennahen Dörfern zu reparieren bzw. wieder aufzubauen. Mit der Kamera begleiten sie die positiven, ersten Schritte und geraten schließlich in einen Strudel aus Konflikten und Enttäuschungen. Hautnah erleben sie die religiösen Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen, ihr Projekt wird zum Spielball politischer Interessen, es droht zwischen nationalen und religiösen Kräften zerrieben zu werden. Doch die beiden Filmemacher und Aktivisten lassen sich nicht beirren. Mit beharrlichem Engagement und vielen Helfern vor Ort erreichen sie nach zwei Jahren ihr Ziel: Es gibt fast hundert neue Häuser für 500 Menschen. Zehn Jahre nach der Katastrophe besuchen die beiden Filmemacher "ihre" Dörfer noch einmal – sie dokumentieren mit der Kamera das neue Leben in den Siedlungen und schließen danach ihr filmisches Tagebuch 'Gegen die Welle'. Der Film ist die höchst persönliche Erzählung zweier leidenschaftlicher Helfer, die den Sinn und Zweck ihres Engagements immer wieder beantworten müssen.