Hr : Der Tiger und der Mönch
Dienstag 11.12.2012 15:15-16:00 Uhr
Der legendäre Tigertempel ist ein buddhistisches Kloster im Westen Thailands. Sein Abt Phra Acharn ist Herr über 16 Tiger. Der erste kleine Tiger wurde 1999 von Dorfbewohnern in den Tempel gebracht. Er war nur wenige Wochen alt, seine Mutter war im nahen Regenwald von Wilderern erschossen worden. In Thailand sind die Tiger wie überall in Asien vom Aussterben bedroht - nicht nur durch den Verlust ihres Lebensraums, sondern auch durch die intensive Wilderei. Rund 6.000 Dollar zahlt ein Händler für einen erlegten wilden Tiger. Vor allem die Tigerknochen, die in der chinesischen Medizin für allerlei Wundermittel eingesetzt werden, sind am Schwarzmarkt ein Vermögen wert. Für verwaiste Tiger gibt es nur eine Rettung: den Tempel von Phra Acharn. Die 16 Tiger, die das Kloster betreut, verspeisen rund achtzig Kilogramm Hühnerfleisch pro Tag; sie müssen gepflegt, gereinigt und geimpft werden. Auf dem weitläufigen Klostergelände haust eine Menagerie weiterer verwaister Tiere: zwanzig Pferde, über 1.000 Wildschweine, Büffel, Pfaue, Rehe und Hirsche. Um all das zu finanzieren, werden seit einigen Jahren auch Touristen in den Tempel gelassen. Doch das Kloster hat keine Genehmigung für die Haltung von Tigern, und das zuständige Ministerium für Forstwirtschaft droht seit Jahren, die Tiger zu konfiszieren. Abt Phra Acharn jedoch bleibt optimistisch.