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Autor Thema: Neues von den Philippinen  (Gelesen 87170 mal)

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Johann43

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #105 am: 16. August 2016, 18:04:52 »

Jock,

ich bezweife ob die meisten deutschen Medien und Zeitungen überhaupt in der Lage sind, die Situation in asiatischen Ländern überhaupt mit ihren Hintergründen zu durchschauen. Das Gleiche gilt bei mir auch für deutsche Politiker. Darum sind für mich solche Artikel meist wertlos.
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Boy

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #106 am: 16. August 2016, 19:58:39 »

Bei der Toetungswelle, bleibt die phillipinische Gesellschaft teilnahmslos.

http://www.newmandala.org/storm-bullets-wave-apathy/

Aus meiner Erziehung herraus, verachte ich Dutertes Politik zum Auruf von extrajuristischen Toetungen zutieft, allerdings verstehe ich auch die Argumente vom Forendoc und einigen Anderen.

Abwarten, mglw. ist es wirklich der Weg fuer die Filipinos, auch wenn man das eigentliche Drogenproblem, siehe Thailand, damit nicht in den Griff bekommt. Die Grossdealer werden nur vorsichtiger, und werden andere Wege finden, um nicht ins Rampenlicht zu geraten. :}

Mehr aergern wuerde mich, wenn jemand Duterte zustimmt, und dafuer Thaksin verdammt...fuer das gleiche Programm.

Bin zu faul um zu suchen...aber Duterte hat den gleichen blutigen Kampf gegen die Musel-Terroristen von IS und Abu Sayyaf angekuendigt.
« Letzte Änderung: 16. August 2016, 20:38:27 von Boy »
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karl

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #107 am: 16. August 2016, 20:17:58 »

ich wiederhole mich hier zum x-ten Male
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Boy

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #108 am: 16. August 2016, 20:23:56 »

Da hast du wohl recht, um so mehr bin ich ueberrascht das Duterte noch unter den Lebenden weilt, obwohl bereits Kopfgelder in US $ Millionenhoehe ausgesetzt wurden.
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Josef

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #109 am: 16. August 2016, 20:39:02 »

@ jock
Warum regen wir uns dann eigentlich auf,wenn in den arabischen
Staaten nach der Scharia geurteilt wird,in der Tuerkei sich ein totali-
taeres Regime festigt und die neue thailaendische Verfassung trepp-
auf und treppab, auf jetzt 19 Seiten kommentiert wird ?


>> weil wir uns in unserer tollen ART (wir sind doch die GUTEN) immer in die Angelegenheiten anderer Völker einmischen und diese in alter Tradition zu missionieren (ohne Kreuz aber mit Schwert)
Warum kehren wir nicht vor der eigenen Tür ????????????????????
Gruß Josef
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drwkempf

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #110 am: 16. August 2016, 21:44:02 »

Schade, charly,

Ich glaube, dassDu wie viele andere zu den members gehörst, die sich immer um reelle Informationen bemühen.

Zu den deutschsprachigen Artikeln über die aktuelle Lage in den Philippinen:
 Aus naheliegenden Gründen habe ich wohl die meisten kursierenden Artikel gelesen.
Dabei habe ich mich oft gefragt, wo diese Artikel abgeschrieben wurden. Meist hatte ich den Eindruck, dass die Autoren entweder gar nicht selbst hier waren oder dass sie einen Teil der Philippinen entdeckt und beschrieben haben, der dem Rest der Welt verborgen geblieben ist.
Ich habe einige dieser Artikel für hier lebende Philipinos übersetzt. Die Reaktionen schwankten zwischen ungläubigem Staunen und kaum verhaltener Wut über den berichteten Blödsinn.
Wie zuvor bei Artikeln über die Zustände in Thailand wurde ich den Verdacht nicht los, dass die Reporter ihre Erkenntnisse den Weissagungen des Barkeepers im entsprechenden Luxushotel verdankten, die genau das berichteten, was die besagten Artikelautoren vermutlich hören wollten.
Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Zuständen waren zufällig und keineswegs beabsichtet.

Ich lebe mit ganz normalen Philipinos hier, meine Gesprächspartner kommen aus allen Bevölkerungsschichten. Vom Universitätsprofessor bis zum Taxifahrer sind alle Schichten vertreten. Was nicht auf englisch kommuniziert werden kann, wird mir vertrauenswürdig übersetzt.
Mein Filipino oder Visaianno ist sicherlich mangelhaft...

Ich kann nur empfehlen, sich einige Zeit hier (ausserhalb der 5-Sternehotels) aufzuhalten und sich selbst einen Überblick zu verschaffen, wenn man mitrichten will.

Ob ich ein Freund der "Todesschwadronen" bin? Was für eine alberne Frage! Das bin ich natürlich nicht.
Ich muss allerdings auch eingestehen, dass ich derzeit keine bessere Lösung für die hiesigen Probleme anbieten kann.
Alle hergebrachten " demokratischereren" Vorgehensversuche haben jedenfalls versagt.

Ich musste in meinem Berufsalltag viele Beine amputieren.
Ich habe diese Operationen gehasst!
Manchmal waren sie aber die einzige Lösung, die das Leben meiner Patienten retten konnte.
Sie war aus der Situation heraus die beste aller schlechteren Lösungen.
Ich weiss, dass jeder Vergleich irgendwo hinkt. Aber so kommts mir hier derzeit vor.
Man stelle sich einfach einmal vor, jemand hätte beizeiten jemanden wie unseren A. H.  und seine Spiessgesellen aus der Welt geschafft.
Das wäre dann zwar nicht richtig rechtsstaatlich gewesen, aber sehr wohl äusserst heilsam für den Rest der Bevölkerung.
Die Lage auf den Philippinen ist wirklich ernst, jede wirksame Methode ist der Bevölkerung willkommen. Die Zeit für freundlichere Vorgehensweisen wurde von den vorausgegangenen Regierungen verplempert.

Betrachtet man die Vermögensentwicklung der Verantwortlichen dieser vergangenen Regierungsperioden, dann kommen einem viele unfreundliche Vermutungen in den Sinn....
Wer dagegen Rodrigo Dutertes Haus und sein beiden Autos in Davao gesehen hat, erkennt klar, dass sich hier niemand unrechtmässig bereichert hat.
Alles gesehene war mit seinem durchaus übersichtlichen Bürgermeistersgehalt ohne weiteres zu bezahlen.
Damit stellt er hier die krasse Ausnahme dar.
Hier beginnt man üblicherweise seine Karriere als Millionär und beendet sie als Multimilliardär. Dafür gibt es hier reichlich Beispiele, und die Filipinos wissen das sehr wohl!
Duterte ist anders... in mehr als nur einer Beziehung. Im diplomatischen Korps hätte er sicherlich keine Karriere gemacht, und er muss sicher noch lernen, seine manchmal etwas zu gross geratene Klappe zu beherrschen.
Aber er lügt den Leuten eben nichts vor. Alles muss so ernst genommen werden, wie er es gesagt hat.
Er hat den Drogenkameraden beizeiten unverhohlen angekündigt, was ihnen blühen würde, wenn sie ihre Aktivitäten nicht umgehend einstellen würden. Keiner kann heute behaupten, er sei nicht gewarnt worden.
Wer alle Warnungen in den Wind geschlagen hat, bekommt jetzt wie versprochen die Rechnung präsentiert.
Diese Rechnungen sind wie versprochen hoch, aber sie waren bestens bekannt.
Ich wundere ich über das Erstaunen aller Personen, die es wirklich beizeiten wissen konnten.
Es war reichlich Zeit, sich umzustellen oder auch einfach abzuhauen. Niemand kann behaupten, er sei kalt überrascht worden.

Ich erinnere mich an das Beispiel einer Familie aus Davao, die alle vier Söhne im Drogenkrieg verlohr:
Der älteste Sohn begann seine Karriere als Drogendealer. Er wurde erwischt und kam zu Tode.
Das war schlimm!
Der hweite Sohn, der genauestens wusste,was seinem Bruder widerfahren war, behgann erstau licherweise genau die gleiche Kartiere. ER verstarb kurze Zeit nach Beginn dieser Karriere an Schussverletzungen.
Der dritte Sohn muss vermutet haben, dass der Blitz nie drei mal an derselben Stelle einschlagen würde.
Er wurde gewarnt, hat aber alle Warnungen mit erstaunlicher Konsequenz ignoriert. Muss ich wirklich erzählen, dass er seinen Karrierestart als Drogendealer nur ganz kurz überlebte?
Nein, er wurde, obwohl sein Tun bestens bekannt war, nie angeklagt. Das ist wohl wahr.
So gewarnt, nahm der vierte Sohn doch wohl einen ganz anderen Weg.
Weit gefehlt!
Auch dieserbedauernswerte Sprössling sah seine Zukunft nicht etwa in harter ehrlicher Arbeit!
Auch er sah weit grössere Einkommenschancen im Drogenhandel.
Auch er überlebte nur kurze Zeit.
Die Mutter der vier Söhne kann sich da alles gar nicht erklären....Die westliche Presse übrigens auch nicht!

Wer konsequent nach Prügeln ruft, sollte sich nicht allzu sehr beklagen, wenn sie am Ende geliefert werden.

Ob ich Dutertes Todesschwadronen gut heisse?
Tue ich nicht!
Allerdings fehlt mir bis heute die erfolgreichere Alternativlösung.

Wolfram


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shaishai

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #111 am: 16. August 2016, 22:25:14 »

ich wiederhole mich hier zum x-ten Male
Man muß immer mit der Sprache antworten die der Gegner am besten versteht.

ja, so ist es.


Warum regen wir uns dann eigentlich auf,wenn in den arabischen
Staaten nach der Scharia geurteilt wird


ich sehe doch einen klitzekleinen unterschied, ob menschen wegen vorehelichem sex misshandelt werden
oder wegen kriminalität und korruption.

es wird wohl keiner gutheissen, wenn unschuldige menschen sterben.
leider kann es passieren, dass wo gehobelt wird auch späne fallen...


http://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/70-Mitglieder-einer-Grossfamilie-gehen-auf-10-Polizisten-los-article18392656.html

im demokratischen rechtsstaatlichen deutschland kriegen die eine standpauke und ein bisschen was auf bewährung.
davon werden die bestimmt ganz doll beeindruckt sein  {--


mfg
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taidieter

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #112 am: 16. August 2016, 22:40:34 »

Jeder ,der möchte ,kann von  diesem Tread  profitieren ,ich habe meine Sicht auf die Vorgänge in Manila verändert, viele Dinge habe ich einfach
nicht gewußt ,oder konnte sie nicht so recht einordnen. Nun ist es ja so, das Wolfram die Vorgänge so schildert, wie er sie erlebt und entsprechend
kommentiert.Ich vertraue auch voll und ganz seinen Ausführungen.Für mich ein absoluter Zugewinn. Das sich Johann  dazu zu Wort gemeldet hat
rundet für mich die Sache aufs Angenehmste ab. Für mich könnte das kribbeln in den Fingern öfter geschehen. Dieter
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Johann43

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #113 am: 16. August 2016, 22:52:21 »

Für mich könnte das kribbeln in den Fingern öfter geschehen. Dieter

Danke, aber das wird nicht oft geschehen und ich habe meine Gründe dafür dass ich nichtmehr öffentlich eine Position beziehe, die Vielen fremd erscheint und zu einer endlosen Diskussion führt.

Wolfram kann ich mich zu 100 % anschließen.

Gruss

Johann
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Wiener

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #114 am: 17. August 2016, 00:05:37 »

Kann nur sagen, DANKE! Die Berichte von den Phills sind gut, ich bin auch an weiteren Infos interessiert........ Ich kenne etwas vom Leben in Manila und anderswo, da ich eine deutsch/Phills Freundin, heute "ex" hatte. Ich wollte mal nach Cebu auswandern, bin jedoch hier in TH gelandet und geblieben. Die Phills sind mir irgendwie näher als TH, warum? Die Kultur ist durch die Lange spanische Besetzung eher europäisch, bzw. Latino Art geprägt, sowie katholisch was ich mag, da ich auch lange in Brasilien, Panama, Cuba lebte. Zu den Bewohnern bekommt man schneller Kontakt als zu den Thais die eher verschlossen sind. Mir kommt auch vor, die Frauen sind "lustiger" als Thais, bzw. aufgeschlossener, ob sie jetzt in Manila leben oder in DACH.
In die jeweilige Politik hatte ich mich in keinem Land wo ich lebte eingemischt, wozu auch? Ich bin nur Gast im Lande und kann sowieso nichts ändern, mir bleibt die Zuschauerrolle. Nebenbei bemerkt, in New York hatte der damalige Bürgermeister Giuliani auch hart durchgegriffen und aufgeräumt, und heute darf man sich diese Stadt ansehen, dagegen ist trotz Polizei die Stadt Neapel ein Drecksloch geblieben! Jedes Land hat seine Regierung die es verdient
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Expat Charly

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #115 am: 17. August 2016, 00:47:36 »

@ Johann43 - Dein Beitrag #113

"...ich habe meine Gründe dafür, dass ich nicht mehr oeffentlich Position beziehe, die vielen fremd erscheint und zu einer endlosen Diskussion führt."

Aus diesem Grund habe ich in meinem Beitrag #104 auch nur zwei Medienbeiträge ins Netz gestellt, die das Thema im weitesten Sinne betreffen, und habe geschrieben, dass ich mich an einer weiteren Diskussion nicht beteiligen werde. Ende!
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Burianer

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #116 am: 17. August 2016, 06:45:20 »

 ???  Waren die Marcos anders ?  sie haben sich bereichert auf welche Weise ?    und auch viele Menschen umgebracht. Da hat  kaum einer  hallo wach gerufen.  ( Milliarden auf schweizer Konten )
Aqiuno  wurde umgebracht, als er in Manila landete.
Er wollte auch vieles veraendern, vor allem, die Aera Marcos beenden.
Duarte  hat wohl recht, wenn er  mit scharfem Saebel eingreift.
Anders ist diesen Drogenbossen nicht beizukommen.
Wieviel Tote haben denn die verursacht ?

Ich vor vielen Jahren mal 4 Wochen auf den Philippinen,  damals musste man noch Angst haben, wenn man in die Berge fuhr, von  Manila  nach Banaue  etc  oder auf der Insel Mindoro.
Es gab jeden Tag Uebergriffe   und Tote  von bewaffneten Terroristen. jeglicher  Art .
Allerdings glaube ich auch, dass es fuer Duarte gefaehrlich wird, denn so ohne Gegenwehr laesst sich dieser Mob  nichts wegnehmen.
Wolfgang hat wohl gut beschrieben, wie man  mit diesen Verbrechern umzugehen hat. Die machen sich keine Gedanken darueber, wieviele Menschen durch Drogen sterben.
Zitat
  Die Lage auf den Philippinen ist wirklich ernst, jede wirksame Methode ist der Bevölkerung willkommen. Die Zeit für freundlichere Vorgehensweisen wurde von den vorausgegangenen Regierungen verplempert.
 

Mit Schoenrederei  laesst sich nichts veraendern.
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drwkempf

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #117 am: 17. August 2016, 10:46:19 »

Du weisst offensichtlich recht gut bescheid, burianer }}

Tatsächlich gab es aud den Philippinen bisher keinen einzigen Präsidenten, der uneingeschränkt integer war.
Marcos war langezeit ein Freund der Amerikaner, die lange seine Missetaten tolerierten.
Während seiner ersten Präsidentschaft war Marcos noch sehr erfolgreich gewesen, in dieser Zeit waren die Philippinen die führende Nation in Südostasien.
In der Folgezeit blieben die Anfangserfolge ohne Fortsetzung, die hier weit verbreitete Vetternwirtschaft  und die damit verbundene Korruption machten weitere Fortschritte unmöglich, der Mord an seinem politischen Gegenspieler Benigno Aquino zerstörte seine Reputation entgültig, auch wenn Marcosselbst keine mittelbare oder unmittelbare Mitwirkung an diesem Mord nachgewiesen werden konnte.
Marcos hatte zu diesem Zeitpunkt längst alle demokratischen Spielregeln zur Seite geschoben und regierte nur noch per Dekret.
Während seiner letzten Regierungsjahre erkrankte Marcos, was einen Abstieg beschleunigte. Als er schliesslich auch von seinen amerikanischen Freunden im Stich gelassen wurde war er nicht mehr zu halten, zumal ihm auch Kirche und Militär die Gefolgschaft aufgekündigt hatten.

Es verwundert nicht, dass sämtliche Nachfolger angefangen mit Cory Aquino (der Ehefrau des ermordeten Benigno Aquino) hoch und heilig versprachen, zur Demokratie zurückzukehren und alles gerechter und besser zu machen.

Sollten derartige Pläne ernsthaft gemeint gewesen sein, so stellte sich rasch heraus, das durch Fortsetzung der Vetternwirtschaft mit lediglich geänderter Familie und durch mangelnde Konsequenz das Gegenteil allerVerprechungen eintraf: Der Abstieg der Philippinen setzte sicb nunmehr beschleunigt fort, das Land wurde zusehens von Ländern wie Japan, Thailand, Korea, dem aufstrebenden Singapur und schliesslich auch von Malaysia und Indonesien überholt. Auch Vietnam hat die Philippinen längst hinter sich gelassen, Myanmar wird bald folgen, so dass sich die einstmals führende Nation mit Laos um die rote Laterne oder Arschkarte streiten kann.

Es war eigentlich nur logisch, dass sich in diesem philippinischen Durcheinander, in dem es geradezu zur Kultur geworden war, sich gegenseitig nach Kräften zu betrügen, Geschäftszeige wie der Drogenhandel frei entwickeln konnten, zumal diese Geschäfte raschen Gewinn versprachen und Polizei und Gerichtsbarkeit im Bedarfsfall mühelos gekauft werden konnten.
Am weitesten war diese "Kultur" in Davao fortgeschritten, schliesslich wurde dies selbst der toleranten und duldsamen Bevölkerung Davaos zuviel, sodass sie einen Mann zum Oberbürgermeister wählten, der versprach, Mit dem Drogenhandel aufzuräumen und Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen wenn nicht anders möglich aucn mit Gewalt.
 Dieser Mann war Rodrigo Duterte, der aktuelle Präsident der Philippinen.

Merkwürdigerweise hielt dieser Politiker, was er versprochen hatte, was ihm nach und nach die Anerkennung und die Bewunderung weiter Bevölkerungsteile eintrug.
Im krassen Gegensatz zu den hiesigen Gewohnheiten bevorzugte er seine Familie nicht, sie wurde vielmmer weit stärker gefordert als alle anderen Mitbürger. Als beispielsweise Dutertes Tochter im Strassenverkehr dabei erwischt wurde, als sie zu schnell gefahren war, wurde sie unnachsichtig bestraft, ganz so, wie es sich gehört.
Das Töchterlein lernte also beizeiten dass Spielregeln einzuhalten sind. Sie machte in der Folge eine beachtliche Kartkere als Politikerin und erwrb sich den Respekt der Bevölkerung Davaos, die sie schliesslich zur Oberbürgermeisterin wählten, zumal sie versprochen hatte, die erfolgreiche Politik ihres Vaters fortzusetzen.
Auch diese Dame erfüllt merkwürdigerweise ihre Versprechungen....

All das ist auf den Philippinen weithin bekannt, ihre Geradlienigkeit hat ihrem Vater sicherlich im Wahlkampf geholfen.

Ach ja, zum Wahlkampf:
Bisher konnte nur Präsident werden, wer schon reich war oder stinkreiche Förderer hatte.
Bei Dutertes Wahlkampf gab es keine grossen Spenden, Duterte hatte sie für seinen eigenen Wahlkampf rundweg verboten!
 Die Wahlkampfkosten wurden durch viele Kleinstspenden meisst gerade der nicht begüterten Filipinos aufbebracht, die Sticker auf den Autos und Mopeds wurden von den begeisterten Duterteunterstützern meist auf eigene Kosten gedruckt und verteilt.
Nur einige wenigen Freunden war erlaubt worden, grössere Summen zu spenden. Diesen Freunden war zuvor klipp und klar mitgeteilt worden, dass sie nicht etwa hoffen durften, die gespendeten Summen mit Zins und Zinseszins zurückzubekommen.
Auch das war neu auf den Philippinen...

Wolfram
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jock

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #118 am: 17. August 2016, 11:51:35 »

@drwkempf

Ob Herr Duterte wirklich so selbstlos und edel ist,wie du
ihn darstellst ,wird sich weisen.

Seine illegalen Aktionen richten sich vorerst gegen die untere
Schicht von Drogendealern.Ob er die korrupte Oberschicht
der rd. 200 Familien aufs Korn nehmen wird,wird sich erst her-
ausstellen und daran sollte man ihn bemessen.

Derzeit sieht es so aus,dass er sich mit dieser Oligarchie ar-
rangiert.

Ferdinand Marcos,den alle Welt als Neptokraten bezeichnet,soll
auf dem Heldenfriedhof beigesetzt werden.Dies ist ein alter Wunsch
des Marcos - Clan und Herr Duterte hat Zustimmung erkennen
lassen,obwohl auf der Hand liegt,dass es dadurch zu Protesten
kommen wird.

Der Grund fuer diese samthandschuhartige Behandlung des Marcos-
Clans,liegt wohl darin,dass Teile der Familie weiterhin in der Politik
mitmischen und wenn er sie veraergert,seine Praesidentschaft
"schwieriger" ablaufen koennte.

Auch denkt Herr Duterte nicht daran,das unredlich ergatterte Ver-
moegen der Marcos etwa einzuziehen und diese Bagage hinter Gitter
zu bringen.

Selbst mit der illegal verhafteten Ex-Praesidentin Arroyo sucht er Aus-
gleich und wuerde ihr gerne vergeben.

Scheint weniger seinem mitleidsvollen Herzen entsprungen,als die Be-
fuerchtung,einen weiteren machtvollen Clan Grund fuer eine erweiterte
Opposition zu geben.

Jock



« Letzte Änderung: 17. August 2016, 12:06:55 von jock »
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Burianer

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Re: Neues von den Philippinen
« Antwort #119 am: 17. August 2016, 12:16:44 »

 ???  jock,  oder die Praesidentschaft  endet sehr schnell  ]-[
Kann ja vorkommen, dass man von einer verirrten Kugel getroffen wird, wie bei Benigno Aquino.
Keiner weiss  wirklich, woher die Kugel kam  und wer geschossen hat, als er die Flugzeugtreppe  hinuter lief.
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