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Autor Thema: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)  (Gelesen 9146 mal)

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Binturong

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Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« am: 27. August 2009, 23:21:56 »

Jetzt habe ich irgendwo irgendwann einmal gelesen, dass die Thais hier im Norden, wird im Issan auch so sein,
den Geldverkehr erst so um 1932 eingeführt hätten.

Davor war immer nur Tauschhandel angesagt.

Erst seit dieser Zeit mussten sie anfangen zu rechnen.
Dass sie in dieser Zeitspanne, 1932 – 2009, mit Geldanlagen, Zinsen, Krediten in deren jeweiligen Formen überfordert sind,
kann ich sogar ein wenig verstehen.
- Die meisten Ältere sind es zumindest.

In dieser Zeit hat man den Farmern nie einen Dreisatz beigebracht.
Wenn doch, an zwei scheitern aber die allermeisten.


Meinen Thaifreund habe ich darauf angesprochen.
Der sagte mir dann auch, dass wenn sie früher Hühner haben wollten,
ihn seine Mutter mit einem Sack Gemüse losgeschickt hatte und diese dann dafür auch bekam.
Also so vor 23 Jahren noch.
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arthurschmidt2000

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #1 am: 28. August 2009, 07:54:02 »

Hier wird halt anders gerechnet!

Schon morgens koennen sie die Wurzel aus einer Unbekannten ziehen.
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Profuuu

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #2 am: 28. August 2009, 08:28:16 »

@Binturong,

Das ist auch so eine romatisch entschuldigende Erklärung für die Blödheit der Eingeborenen in Bezug auf zukünftige Belastungen eines Deals.

Die Einheit Baht war ursprünglich eine Gewichtseinheit. Damit konnte schon immer jeder rechnen. Und das schon seit hunderten von Jahren. Aber halt immer nur im hier und jetzt. Genauso wie später beim Geld.

Es ist  völlig wurscht, ob Geld oder Gewicht. Gerechnet wurde in Thailand schon immer. Das würde ich keinem absprechen.

Woran es mangelt, ist die Zukunftssperspektive bei einer Ratenzahlung und damit die Berücksichtigung des Zinses und dessen Auswirkung auf den Endpreis.

Für sowas sind die Einfältigen einfach zu blöd, weil sie wie die Karnickel nur auf die einzelne Ratenzahlung (Mohrrübe) stieren und diese für erschwinglich halten. Sowas nutzen die etwas Cleveren einfach aus.

Das hat auch nix mit Dreisatz zu tun, sondern lediglich mit dem geilen Gefühl der Einfältigen, etwas für 2000 Baht zu bekommen, was eigentlich 100,000 Baht kostet. Nach der ersten Ratenzahlung die Sintflut.

Das ist nicht geldspezifisch. Mit Tauschgütern haben die das schon vorher so praktiziert. So in dem Sinne, ich gebe dir für den Büffel 10 Kilo Reis als Anzahlung. Den Rest in Raten später. Dass sie damit im Endeffekt zwei Tonnen bezahlten, anstatt nur eine halbe, ist ihnen völlig entglitten. Dem Verkäufer des Wasserbüffels allerdings nicht. Der hat sich einen weggekichert.

   

 

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siggi

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #3 am: 28. August 2009, 08:48:14 »

@ profuuu,
muss ich dir voll zustimmen,bei uns im dorf sind auch leute die haben geld auf der bank,leihen sich aber lieber geld( dünger kauf usw.) vom ( nachbar usw. )und bez monatlich ihre zinsen. ??? ??? ???
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Binturong

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #4 am: 28. August 2009, 11:41:53 »

Profuuu,

ob du Recht hast oder nicht, ich weiß es (noch) nicht.
Ich sehe, beobachte und habe kein Hintergrundwissen.
Ich möchte mich hier nur (einwenig) schlau machen.

Du schreibst ja selber:

„Aber halt immer nur im hier und jetzt.“

Gab es beim Tauschhandel schon Zinsen oder Ratenzahlungen?
Sind doch (nur) Dinge der Geldwirtschaft?

Wenn es sie gab, hatten die Bauern nicht ein viel besseres Gespür dafür übers Ohr gehauen zu werden, wie bei einer nicht sagenden kleinen Banknote.
(Egal welcher Betrag dort drauf steht.)?

Ich möchte dich bestimmt nicht nerven.
Mich interessiert nur wieso die einfachen Leute heute mit dem Geldwesen absolut nicht klar kommen.
(Lehrer gehören für mich auch dazu.)


Siggi,

meine Schwägerin genau so.
Ihr Mann war in Korea beim arbeiten. Geld war auf der Bank und sie hat sich einen Kredit im Dorf geholt:
Weil halt jeder Schulden hat. Da wollte sie nicht (fast alleine) daneben stehen… .
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AndreasBKK

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #5 am: 28. August 2009, 12:21:46 »

Genau so ist es. Die sehen nur den Raten Preis. Ich unterrichte bei uns auch Mathematik. Ich habe schon so viele Sachen mit eigenen Augen gesehen. Z.B. im V Shop eine Dose Kola 15 B und 16 B für eine Kuchenschnitte. Warte ich hab es gleich, der Taschenrechner. Da ist er ja. 15 tipp, tipp, tipp plus 16 tipp, tipp, tipp macht genau 31 B. Die sind schon gut mit dem Taschenrechner. Bei mit im Center wird nach deutschen Regeln Mathematik unterrichtet. Nun gibt es Schüler, die schneller und besser als ihre studierten Lehrer sind. Zu guter letzt, das mit den hohen Krediten stimmt auch, ein LCD Fernseher kostet sagen wir 29.000 B. Wer kann das von denen schon bar bezahlen? Dann kommt Aeon, First choice, Fast Cash etc. Und sagt hey du kannst dir so einen schönen 40" Fernseher auch in dein unmöbliertes Appartment hängen. Wir finanzieren den für dich. Nur 1099 B für 48 Monate. Der normale Thai rechnet nicht die Endsumme aus. Was sagt der Thai? Der so geil auf Status Symbole ist, und lieber nix zu Fressen dafür aber das neuste Nokia für 30.000 B hat, aber keine Kohle zu telefonieren.(Mit eigenen Augen gesehen.) Er sagt das ist ja toll die helfen mir. Und am Zahltag bringt er sein ganzes Gehalt zu 7 eleven, und bezahlt die Raten. Die haben es nie gelernt mit Geld zu haushalten. Schon als Kind morgens zur Schule gibt es 100 B und fertig. Das kann dann alles verbraten werden. Morgen gibt es wieder neues Geld. Ohne auch nur nachzudenken. Ich habe damals Taschengeld bekommen für eine Woche. Wenn es dann vorzeitig alle war mußte ich in die Röhre sehen. Das ist der richtige Weg um zu lernen, wie man sich Geld einteilt. Ich mache das bei unseren auch so. Das hat damals bei mir gut funktioniert, warum sollte es heute und hier nicht genauso gehen?
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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #6 am: 28. August 2009, 12:52:33 »


Das sind nicht Zwei- oder Dreisätze. Das ist Mengenlehre.
Beim Entlöhnen beobachtete ich, dass die Meisten 50 x 20 Baht einem Tausender vorziehen.
Dass nur 49 Scheine oder 51 vorhanden sind, bemerkt niemand.
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Sie wollte in die Galeries Lafayette.

arthurschmidt2000

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #7 am: 28. August 2009, 12:55:36 »

Zitat
So in dem Sinne, ich gebe dir für den Büffel 10 Kilo Reis als Anzahlung. Den Rest in Raten später. Dass sie damit im Endeffekt zwei Tonnen bezahlten, anstatt nur eine halbe, ist ihnen völlig entglitten. Dem Verkäufer des Wasserbüffels allerdings nicht. Der hat sich einen weggekichert.

Man nennt das z.B. in Europa auch Zins und der ist der Preis dafuer, etwas in der Gegenwart nutzen zu koennen, es aber nicht zeitgleich bezahlen zu muessen.

Und selbst bei Banken, die das koranische Zinsverbot praktizieren, gibt es auch keinen Kredit fuer lau.



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arthurschmidt2000

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #8 am: 28. August 2009, 13:18:26 »

Zitat
Die haben es nie gelernt mit Geld zu haushalten

Gab es da nicht noch vor kurzem in der zivilisierten Welt so etwas wie eine Bankenkrise?

Nebenbei, der durchschnittliche amerikanische Haushalt hat knappe 10.000 USD Kreditkartenschulden. Und in D betraegt die Staatsverschuldung derzeit knappe 20.000 Eus pro Kopf!
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Liscom

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #9 am: 28. August 2009, 13:20:22 »

 ;D, hier ne nette anekdote, wenn der taschenrechner nämlich mal nicht funktioniert, wird es schwierig für die thais:

wollte eine zimmer anmieten, bezahlung jährlich.

der landlord zuckt also seinen taschenrechner, rate war 8000 pro monat, dafür brauche ich keine sekunde um das auf jahr zu rechnen,
der gute thai landlord tippt also wie verrückt und kommt zu dem ergebniss: 56.000 Baht im jahr.

mhh, sage ich zu ihm, da kann was nicht stimmen, probiers nochma - wieder 56000. Nach
15 minuten erklärung hat er mir dann geglaubt das a.) 96000 zu bezahlen sind und b.) sein taschenrechner besser im müll landet.  :D

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khon_jaidee

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #10 am: 28. August 2009, 13:23:36 »

Und warum hast du ihn nicht einfach in seinem Glauben gelassen und ihm die 56.000 THB in die Hand gedrückt? ;D
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StrangeFruit

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #11 am: 28. August 2009, 13:31:38 »

@Liscom
warum mörtelst du denn 15 minuten auf den landlord ein? ??? farang ruu mak, du....
ich hätte ihm die 56 k baht gegeben und gespannt darauf gewartet, wie er sich später, falls er seinen eigenen fehler vielleicht bemerkt, aus dieser klemme ohne gesichtverlust herauswindet... ;)
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Liscom

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #12 am: 28. August 2009, 13:51:49 »

@strangefruit,khon_jaidee:  ehrlichkeit bitte nicht mit dummheit verwechseln. auf solche spielchen lasse ich mich nicht ein.../und eine sache sollte jedem der hier lebt klar sein: bevor ein thai gesichtsverlust riskiert, verliert ein farang sehr schnell den kopf,  :D
« Letzte Änderung: 28. August 2009, 13:55:48 von Liscom »
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StrangeFruit

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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #13 am: 28. August 2009, 14:36:48 »

@Liscom
Ich sage ja nicht, dass ich dem Landlord betrügen und sein Geld vorenthalten will. Aber wenn der Herr den Betrag mit Taschenrechner selbst berechnet hat, werde ich den Teufel tun ihn zu zwingen einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben. Auch werde ich ihm nicht zeigen, dass ich dies alles im Kopf rechnen kann. Er rechnet, er verlangt und er erhält es. Ich glaube ihm ohne mit der Maschine nachzurechnen. Wenn er später merkt, dass er wohl einen Fehler gemacht hat, kann er kommen und mir es erklären. Dann lasse ich mich erneut von ihm überzeugen und berappe die bereits zur Seite gelegten Differenz. Nur...., DEN Eiertanz bei seiner Erklärung lasse ich mir NICHT entgehen. Dabei kann man viel lernen über gute und einfallsreichen Ausreden... Lachen werde ich allerdings dabei höchstens innerlich, man muss ihm ja sein Gesicht lassen. 
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Re: Rechnenschwäche der Thais (im Norden, wenigstens)
« Antwort #14 am: 28. August 2009, 14:48:05 »


Du schreibst ja selber:

„Aber halt immer nur im hier und jetzt.“

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Hab doch ein Beispiel dafür genannt?  ???
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