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Ulf Poschardt
1 Std. ·
Neben der Direktreduktionsanlage in Hamburg legt ArcelorMittal Ende des Monats einen Hochofen an seinem Bremer Standort still. Das machte Schlagzeilen. Denn der Stahlriese ist nicht nur der erste große Industriekonzern, der die Konsequenzen aus der Energiekrise zieht und in Deutschland ganze Produktionen abschaltet. Der Fall zeigt, wie schnell Probleme bei einem Schlüsselunternehmen ganze Lieferketten ins Wanken bringen können.
Die Stahlbänder aus dem Hamburger Werk werden für die Produktion von Maschinen, Autos und Schiffen gebraucht sowie in Brücken, Gebäuden, Kraftwerken und Pipelines verbaut. Eine ungebremste Preiseskalation gefährdet nicht nur die Stahlindustrie selbst. Es droht ein Dominoeffekt, der weite Teile der Industrie erfassen könnte.
„Die Produktion in Deutschland ist aktuell nicht mehr wettbewerbsfähig“, begründet Reiner Blaschek, Deutschland-Chef von ArcelorMittal, das Abschalten der Anlagen. Er fordert ein schnelles Eingreifen der Politik. „Wir brauchen wettbewerbsfähige Energiepreise für die Industrie.“
