Vielleicht mal etwas geschichtliches zum Thema Tätowierungen. Da wurde hier einiges Durcheinander gebracht. Zu Beginn eine kleine Geschichte eines Maoris der ein Frau des Feenvolkes aus der Unterwelt heiratete, bis er sie schlecht behandelte und sie in die Unterwelt zurück kehrte. Ihr Mann, Mataora, folgte ihr. Hier beginnt die Geschichte:
Matura setzte seine Reise fort, bis er das Haus von Uetonga erreichte. Dieser tätowierte gerade das Gesicht eines Häuptlings, der mit geballten Fäusten und zuckenden Fußzehen auf dem Boden lag, während Niwarekas Vater sein Gesicht mit einem Knochenmeißel bearbeitete. Mataora war überrascht, als er sah, das Blut von der Wange des Häuptlings rann. Mataora trug auch ein Muster auf dem Gesicht, aber es war mit Ocker und blauen Ton gemalt, so wie es damals in der Oberwelt üblich war. So ein moko, wie Uetonga es machte, hatte Mataora noch nie gesehen. Er rief: "Eure Art zu tätowieren ist falsch! Auf diese Weise macht man es nicht!" "Ganz recht," erwiderte Uetonga, "ihr in der Oberwelt macht es anders. Aber ihr macht es falsch. Was ihr da oben macht, ist gut für Häuser und dann nennt man es hopara-makaaurangi oder Malerei. Aber siehst du", sagte er und streckte seine Hand nach Matoaras Wange aus, "es lässt sich abreiben."
"In der Oberwelt sind alle Verzierungen nur aufgemalt." sagte Uetonga. "Höre, Mann aus der Oberwelt, es gibt Webmuster für die schönsten Umhänge. Es gibt Holzschnitzereien für Häuser, Waffen und große Kanus; und es gibt mokos, so wie dieses. All diese Muster sind dauerhaft, denn sie gehen in die Tiefe. Aber das da auf deinem Gesicht, das geht nicht in die Tiefe, es kann weggerieben werden."
So kam das moko in die Oberwelt und wurde von Mataora und seinen Nachfahren verbreitet, bis es schließlich in Neuseeland angekommen ist. Die Ursprüngliche Technik der Maoris, sah so aus, das mit einem scharfen Meißel das Muster in die Haut geritzt wurde, dann wurde mit einem zweiten Meißel die Farbe in die frische Wunde eingebracht. Dazu tauchte man den Meißel in Tinte und schlug mit einem Holzstab auf den Meißel. Die Klingen des Meißels bestanden aus Jadestein oder dem Flügelknochen des Albatros. Jeder Stamm hatte eigene Techniken und mokos. Diese verbreiteten sich durch die Seefahrer erst im Pazifischen und später dann auch im Asiatischen Raum. Im heutigen Thailand wurde anstatt des Meißels und des Stockes ein Holzstab genommen an dessen Ende spitzen aus Bambusholz befestigt waren. Daher stammt der Name Bambustattoo. Heute ist es ein Holzstab an dem Handelsübliche Tätowiernadeln befestigt werden.
Auch nach Europe brachten die Seefahrer die Kunst des Tätowierens. James Cook entdeckte Tahiti und dadurch auch die Kunstvollen Tätowierungen. Fast die komplette Mannschaft ließ sich Tätowieren. Auch den Namen Tattoo, verdanken wir James Cook. Dieser brachte den Tahitianischen Namen ta-tau (geschlagenes Zeichen) mit nach Europa. Ab 1850 gab es Nachweislich die ersten Tätowierungen von Leuten die niemals zur See gefahren sind, oder in der Südsee waren. Viele Könige ließen sich Anfang des 20. Jahrhunderts tätowieren.
In Deutschland machte Christian Wahrlich das Tätowieren erst richtig bekannt. 1919 eröffnete er eine kleine Gastwirtschaft in St. Pauli in der er mit einer Maschine die er aus den USA mitgebracht hatte, die ersten Leute verzierte. 1891 wurde in den USA die erste elektrische Tätowiermaschine zum Patent angemeldet.
Lieben Gruß
Jörn