der Euro ist nicht die Lösung sondern die Ursache des Griechenland Problems.
Das verdient ein wenig näher betrachtet zu werden.
Leben mehrere Staaten in einer Währungsunion und soll das gut gehen, sind sie zu einer einheitlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik gezwungen. Lebt ein Staat dauerhaft auch nur ein wenig über seine Verhältnisse, wird er in einer Währungsunion zwangsläufig wettbewerbsunfähig. Eine Währungsunion funktioniert nur dann, wenn sich Löhne und Preise eines Landes an die des gemeinsamen Währungsraumes anpassen. (Lohnsteigerungen durch Produktivitätsfortschritte lasse ich mal außen vor, das sollte aber auch für Griechenland vernachlässigbar sein). Meinem Wissen nach lag die Inflationsrate in Griechenland in der Zeit von 2000 bis 2010 kumuliert um 15% höher als der europäische Durchschnitt.
Das ist das aus der Theorie bekannte Trilemma, Von den Zielen Wechselkursstabilität, Kapitalverkehrsfreiheit und autonome Geldpolitik sind nur zwei zugleich erreichbar.
Man kann es auch anders formulieren, die Griechen haben ihre aus Drachmenzeit gewohnte Inflationspolitik im Euro fortgesetzt, nur fehlt ihnen jetzt die Möglichkeit einer anpassenden Abwertung ihrer Währung. Nur, das Vermeiden einer Inflationspolitik ist leichter gesagt als getan.
Auf weitere strukturelle Schwierigkeiten Griechenlands (Kapitalflucht, Probleme bei der Steuererhebung, teilweise korrupte und ineffiziente Verwaltung) sei nur am Rande verwiesen.
Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, Griechenland muss sich anpassen. Aus meiner Sicht ist die einzige Frage, die diskutiert werden sollte, wie geht das am einfachsten. Aus meiner Sicht ist auch klar, „Liquiditätshilfen“ verhindern, dass der erforderliche Anpassungsdruck entsteht.