Fortsetzung….
Khlong Lam Pla Thiu nordwärts
Das Etappenziel war mit hmh erreicht!
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Jedoch als ich mit meiner Dam an einem anderen Tag den Khlong Lam Pla Thiu südwärts fuhr war die nicht so einfach.
Ich hatte beschlossen die große Tour anders herum zu machen.
Meine Dam wollte dann plötzlich mitkommen und wir fuhren noch relativ früh los.

Man sieht dem "Wald " auf der rechten Bildseite

Alles war so schön …. , bis ca. 200m vor dem Restaurant. Man konnte es schon sehen und freute sich auf das Essen und die Landpause.
Doch dazwischen war es grün!
Dort hatten sich die getriebenen Pflanzen angesammelt.
Als ich dies sah ahnte ich schon böses, aber wie immer in diesen Fällen aufstehen, "hinknieen", Vollgas und durch, dachte ich.

Mit Gewalt die Antriebsstange unter Wasser gedrückt, die die Pflanzen immer über Wasser schieben wollen, ging dies auch gut, bis nach ca. 30-40m eine im Wasser treibende Plastiktüte die Schraube einpackte. Dies verminderte abrupt die Geschwindigkeit und da standen wir mal wieder mitten im “Wald”.
Nochmals Vollgas- aber nichts bewegte sich. Schraube hoch und siehe da, es wurde nur das Wasser in einer kompakten Plastikummantelung gemixt und nix war`s mit dem Vorschub der das Boot vorantreiben könnte.
Also das bekannte Prozedere Motor ankippen , Boot auch, den Motor mit der Stange -über den Pflanzen bzw. in einer Höhe wo sie sich weg biegen, drehen, Messer aufklappen und die Schraube reinigen.
Dies wiederholte ich noch zweimal und wir kamen auch noch einige Meter weiter, aber meine Dam war keine große Hilfe!!!
Ich konnte ihr nicht erklären, dass wir die Pflanzen nur unter dem Bug wegziehen müssen, denn wir haben nicht den spitzen Bug eines Longtrailbootes,der die Pflanzen zur Seite drückt.
Wir laufen auf den Pflanzen auf und sitzen dann fest.
So muss man vorn immer eine kleine Lücke schaffen und mit Vollgas dann immer Stück für Stück, je nach Kompaktheit , vorankommen.
Da es ihr aber zu anstrengend war vorn die großen schweren Pflanzen aus dem Wasser zu ziehen, hackte sie weiter seitlich , mit dem mitgebrachten Säbel, die Pflanzen klein.
Ich bin immer bei laufenden Motor, Schraubenwelle hochgebunden, über meine Dam nach vorn geklettert, Pflanzen gezupft und seitlich weggeschleudert , soweit man auf dem Bug stehend nach vorn greifen konnte, wieder zurück an den Motor , Vollgas ,ein kräftiges Boot schaukeln und schon war man einige Meter weiter.
Es war aber viel Unrat und Plastik im Wasser zwischen den Pflanzen und ihr könnt euch denken was man zwischendurch noch machen musste.

Wir sahen natürlich, dass wir von rechten bewohnen Ufer beobachtet wurden.
Das Restaurant war ja auch zum Greifen nah!!!!
Schauen, Denken und Machen!!!!!
...und nicht nur und viel reden!!!!
Die eigenen Kräfte schwindeten in der Mittagssonne und das Wasser ging zur neige.
Dies sah wohl auch ein beherzter Mann, der sich zwei leere Motoroelboxen aus Plastik an einer Schnur befestigt als Schwimmhilfe um den Leib band und querab von uns ins Wasser, besser gesagt , in die Pflanzen stieg.
Er schob das Boot von hinten , während ich vorn die Pflanzen wegzog noch etwas näher an das linke Ufer direkt an das dortige Schilf.
Zwischen dem festgewachsenen Schilf und dem angetriebenen Pflanzen schob er uns an der linken Seite des Bootes im flacheren Wasser gehend voran.
Ich hatte den Motor wieder gestartet und unterstützte mit 5,5 PS die 1,0 MS des freundlichen, stillen, etwa Mitte 30 Jahre alten Mannes.
Es dauerte nicht lange und die letzten Meter dieses Waldes war geschafft.
Der Helfer lehnte jedes Angebot von Bargeld oder Naturalie in Form eines Essen im Restaurant ab und verschwand so still und unauffällig, wie er gekommen war.
Dankeschön!!!!!!
Er kann das hier ja nicht lesen, aber es hat mich tief beeindruckt, diese selbstlose Hilfsbereitschaft- der einfachen Leute -, die ich schon mehrfach spüren konnte und auch in Anspruch nahm (nehmen musste)!
Auch bei dieser Fahrt noch einmal, davon aber später.
Nicht die Strände von Phuket, Hua Hin pp., die Prunktempel oder ein Nachtmarkt beeindrucken mich und lassen mich Thailand lieben, nein diese Menschen beeinflussen meine Einstellung zu diesem Land.
Teu, teu, teu, man glaubt es kaum, ich habe schon viele davon getroffen in der Masse der Anderen.
Aber nun weiter mit der Fahrt:
Ich brauchte nicht mehr den Motor anwerfen denn wir waren mit 10 Paddelschlägen am Anleger der Restaurants.

Dam ging schon voraus zum Frischmachen und Bestellen einer Tafel mit verschiedenen Platten und viel Flüssiges.
Ich klarte wieder alles auf und ging dann auch ins Restaurant, welches am Werktag zur Mittagszeit zwar nicht voll war, aber alle Augen klebten an uns.

Der Seniorchef, der die Bestellung aufnahm erklärte meiner Dam, dass er mich und das Boot schon kenne.
Auch fragte er nach dem “Großen Mann” (hmh gemeint).

dachte verstanden zu haben ,”wo ist der große Manitu” weil hmh beim letzten Besuch aussah wie eine “Rothaut”
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Das schlechte Gewissen
Auch meine Dam war nicht zufrieden, trotz einem wunderbaren Essen und dem kühlen Schattenplatz.
Sie grübelte auch , was und wie können wir dem Helfer etwas zukommen lassen.
Bei einer Nachfrage zur Möglichkeit eines Essengutscheines wurde vom Seniorchef erklärt, der Mann war und wird hier nicht essen kommen.
Ein schönes Gericht zum Mitnehmen verpackt könnten wir ihm ja vorbeibringen. Er wohne ca. 5 Grundstücke weiter wo der Pick-up steht.
Gesagt ,getan, zwischen dem Essenverpackung noch ein paar Geldscheine gelegt und den Pick-up gesucht.
Natürlich keinen gefunden, aber etwa die stelle wo er ins Wasser ging.
Alles war still und ruhig und auf ein gedämpftes “Hallo” antwortete kein Lebewesen.
So ging ich weiter aufs Grundstück, kam aber nicht sehr weit!
Ein wütendes und drohendes Hundegebell von allen Seiten zerstörte die Stille und ließ mein Adrenalienspiegel und Blutdruck hochschnellen.
Mit der Drohgebärde von zwei ausgestreckten Armen und dem am nächstenknurrenden und geifernden Hund in die Augen starrend, zog ich mich extrem langsam rückwärtsgehend bis zu einem Platz zurück, den die Hunde akzeptierten und nur noch machtdemonstrierend herumkläfften.
Plötzlich waren auch alt und jung wach und sie schauten um die verwinkelten Ecken des vollständig überbauten Grundstücke.
“Sawadie kap, sawadie kap” nach allen Seiten und unserer Helfer kam auch irgend einer Ecke hervor.
Dam erklärte ihm ,dass wir beeindruckt sind von seiner selbstlosen Hilfe und erklärte ihm er müsse zumindest die Essensgabe annehmen, was er natürlich mit der üblichen “Dankesgebärde” und dem “Kap kun kap” tat.
.
Wir verabschiedeten uns unter den Augen der dortigen aufgeweckten Bewohner und Nachbarn und das eigene Gewissen war beruhigt.

Mit dem Boot ging es dann frisch gestärkt weiter bis…………zum nächsten Wald !