@Raburi,
Der Vogel auf den vier neuesten Fotos ist eine Kleinscharbe (Microcarbo niger). Kormorane sind etwas grösser als Scharben und haben einen etwas längeren Schnabel.
@namtok,
Die Rauch- und Mehlschwalben, die Mauersegler (noch) weniger, werden seit einigen Jahren immer seltener. Das liegt vor allem daran, dass sie immer mehr Schwierigkeiten haben, für ihre Nester geeignetes Material zu finden.
Früher war noch der allerkleinste Feldweg aus Erde, heutzutage werden sie immer mehr zubetoniert. Da das Nestmaterial der Rauch- und Mehlschwalben fast ausschliesslich aus kleinen Erdklumpen besteht, die die Vögel mit ihrem Speichel vermischen und so (wie ein Maurer) halbrunde Nester mit einer Öffnung oben (Rauchschwalben) oder mit einem kleinen "Guckloch" (Mehlschwalben) bauen, haben beide Schwalbenarten immer mehr Mühe, überhaupt noch genügend Erde zu finden. Beide Arten sammeln das Material bevorzugt an Wegen, die auch Pfützen haben können, dies wegen der besseren Übersicht (die Vögel erkennen potenzielle Feinde eher und besser).
Was das Wetter betrifft, so habe ich dieses Jahr hier in der Schweiz andere Beobachtungen gemacht:
Wir hatten im März einen ersten Wärmeeinbruch, der die ersten Bäume, Sträucher und Blumen zum Blühen brachte. Danach wurde das Wetter zuerst normal bis es im April und Mai für die Jahreszeit zu kalt war. Der Mai war und ist immer noch zu kühl. Ende April bis etwa Mitte Mai hatten wir zudem etwa 3 Wochen lang Dauerregen. Es ist ein Wunder, dass bei uns die ersten Storchenjungen nicht erfroren sind... Vor 2 Jahren, 2022, raffte ähnlich kaltes und nasses Wetter den halben Storchenbestand eines Dorfes dahin.
Die Mauersegler kamen hier in der Schweiz erst Anfang Mai in ihren Brutgebieten an (normaler wäre/ist Anfang bis Mitte April). Dies lag ebenfalls am schlechten Wetter:
Während herrschendem schlechten Wetter warten die Segler, währenddem sie gerade zurückkehren in ihre Brutgebiete, ab bis das Wetter aufklart und der Regen aufhört. Stauen sich die Regenfronten längere Zeit in West- und Mitteleuropa, dann sind die Segler blockiert und können nicht weiterfliegen (sie könnten schon, aber Mauersegler sind Schönwetterflieger. Die warten ab, bis das Wetter auf ihrer verbleibenden Zugroute schön wird und kommen erst dann in den Brutgebieten an). Warum Mauersegler allerdings dann schon Ende Juli wieder zurück in die afrikanischen Überwinterungsgebiete fliegen, obwohl das Wetter meist noch bis Anfang oder Mitte September sommerlich warm bleibt, wird wohl deren Geheimnis bleiben?! Die beiden anderen Seglerarten in der Schweiz (Alpen- und Fahlsegler) bleiben nämlich jedes Jahr bis Anfang Oktober bei uns.
Zumindest bei uns (Schweiz) kann von Frühsommer schon seit Anfang April keine Rede sein. Mir kommt's eher vor wie ein verlängerter Winter.
Gruss, wasi-cnx
Edit:
Gerade eingefallen: die Mauersegler (und vielleicht die Alpensegler) werden wahrscheinlich in Zukunft wohl ebenfalls seltener werden, da sie zunehmend Probleme haben, noch geeignete Nistmöglichkeiten zu finden. Sie sind Gebäudebrüter, die unter Dachüberhängen vorhandene Hohlräume nutzen um dort ihre Nester zu bauen. Das Material dazu sammeln sie, anders als die Schwalben, im Flug. Mauersegler haben schwache Füsse und können vom Boden aus eigener Kraft kaum noch auffliegen, wenn sie zufällig auf selbigem geraten. Deshalb müssen sie sowohl Nestmaterial als auch ihre Nahrung im Flug sammeln.
Die schon erwähnten Fahlsegler sind übrigens in der Schweiz eine relativ neue Brutvogelart, und seit ganz kurzem ist ein aktueller Brutversuch in Deutschland bekannt: zurzeit versucht in Regensburg ein Fahlsegler (man weiss nicht, ob's ein Männchen oder ein Weibchen ist), ein bereits bestehendes und von einem einzelnen Mauersegler besetztes Nest gewaltsam zu übernehmen. Daneben fliegt er manchmal auch andere Nester in der Nachbarschaft an und bekommt deswegen jedes Mal Streit und "Prügel" mit und von den eigentlichen Hausbesitzern.