Liebe Leserin, lieber Leser,
die International Air Transport Association (IATA) befindet sich in der letzten Entwicklungsphase eines digitalen Gesundheitspasses. Der Pass soll Test- und Impfstoffinformationen weltweit einheitlich verwalten und von Regierungen, Airlines und Labors genutzt werden.
Wenn Staaten wieder damit beginnen, Reisende aus aller Welt ins Land zu lassen, werden viele die Visumserteilung an Bedingungen knüpfen. Das kann zum Beispiel ein negativer PCR-Test vor der Abreise sein oder in Zukunft der Nachweis einer Impfung gegen Corona. Beide Informationen ließen sich über diesen IATA-Pass abrufen.
Auf dieser Grundlage würden wahrscheinlich viele Länder auf die jetzt noch vorgeschriebene Quarantäne bei der Einreise verzichten.
Ob eine Impfung Voraussetzung für eine Reise sein darf, wird kontrovers diskutiert. Vor allem seitdem die australische Airline Quantas in dieser Woche angekündigt hat, nur noch geimpfte Passagiere bei internationalen Flügen an Bord zu lassen.
Noch ist unklar, ob sich andere Airlines anschließen. Lufthansa und Swiss haben das vorerst ausgeschlossen.
Entscheidender wird die Frage sein, wie Länder künftig ihre Einreisebestimmungen gestalten.
Thailand hat unterdessen 26 Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca und der Universität Oxford bestellt. Damit könnten 13 Millionen Menschen geimpft werden. Mitte 2021 könne damit begonnen werden, gab Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha in einer Grundsatzrede zur Covid19-Situation bekannt. Es werde alles dran gesetzt, diesen Zeitplan voranzutreiben. Denn je schnell es geht, desto eher könne Thailand die Grenzen wieder für eine große Zahl von Besuchern öffnen und die Wirtschaft wieder aufbauen, so der Ministerpräsident.
Bedeutet umgekehrt: Ohne nennenswerte Impffortschritte wird die Einreise nur unter Auflagen möglich sein. Nicht zuletzt, weil in den vergangenen Monaten rund 700 Personen in der Quarantäne nach der Einreise positiv getestet wurden.
Was war sonst noch wichtig?
In Münster hat das Oberverwaltungsgericht möglicherweise die Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer aus Risikogebieten gekippt. Wenn das Risiko, sich anzustecken, am Heimatort größer sei als im Ausland, sei die Quarantäne kein geeignetes Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland, heißt es in dem OLG-Urteil. Sollte dies grundsätzliche Bedeutung haben, wäre dies eine gute Nachricht für Südostasien-Reisende, da in den meisten Ländern das Risiko derzeit niedriger als bei uns ist.
Trotz allem: Reisen wird noch eine ganze Zeit lang mit viel Unsicherheit verbunden sein. Niemand kann das Infektionsgeschehen hier und an den Reisezielen vorhersagen. Und mit etwas Husten oder Schnupfen wird kaum noch jemand in den Flieger steigen.
Das haben auch die Fluggesellschaften erkannt, die ihre Angebote entsprechend anpassen. So bietet zum Beispiel die Lufthansa derzeit standardmäßig kostenfreie Umbuchung in allen Tarifen an. Bis 1.12. gibt es viele Fernziele zu besonders günstigen Preisen (die flexiblen Tarife gelten aber auch für Kurz- und Mittelstrecke).
Passagiere von Emirates erhalten bei einer Ticketbuchung ein umfangreiches Schutzpaket rund um Corona. Dieses beinhaltet die Kosten für medizinische Notfälle während der Auslandsreise bis 500.000 Euro. Zudem ist abgedeckt, wenn die Reise wegen Corona nicht angetreten oder abgebrochen werden muss. Des Weiteren gibt es einen Kostenzuschuss, falls wegen eines positiven Coronatests im Zielland eine Quarantäne nötig ist.
Quelle Faszination Suedostasien