Beweggründe?
Es gibt Dinge, die macht man mit Planung und ganz bewusst und es gibt Dinge, die lässt man geschehen ohne sich zu wehren. Dabei kann man kräftig auf die Schnauze fallen oder auch Glück haben.
Ich bin durch ein "last-minute" Angebot 1994 erstmalig nach TH gekommen. Ich musste nicht nur von meiner Arbeit weg sondern auch von meinem Chef (ÖD). Als "Mann für alle Fälle" in einer kleinen Kommunalverwaltung muss man ganz weit weg, um in seiner Freizeit (Urlaub und hunderte Überstunden) nicht greifbar zu sein! Meiner Ex und mir hat es gut gefallen. Wir waren zwar schon "getrennt lebend", aber im Urlaub noch zusammen bis sie keine Lust mehr hatte.
Dann bin ich eben alleine geflogen und hab' mich irgendwann in eine neue Beziehung fallen lassen, mich nicht mehr gewehrt! Mit dieser "Beziehung" bin ich jetzt 11 Jahre zusammen und 5 Jahre verheiratet. Es ist ein mehr als angenehmes Leben zusammen mit ihr, es geht nicht -wie früher- immer um Geld und "Haben" von allem möglichen. Eine permanente Diskussion über Schmuck, Edelklamotten und alle 2 Jahre ein dickeres Auto findet so einfach nicht mehr statt. Die war mit dem Bau und Einzug in unsere bescheidene Hütte in TH beendet.
Meine Frau lebt sehr gerne in DE, sie kommt sehr gut mit meinem Freundeskreis, meinem sozialen Umfeld zurecht und ist wegen ihres Charmes gerne gesehen. Von ihren Landsmänninnen hält sie sich weitestgehend fern. Sie hat seit ihrem Aufschlagen hier in DE beschäftigt sein wollen, arbeiten wollen. Erst stundenweise und seit letztem Jahr Vollzeit. In den letzten Jahren konnten wir 5-6 Monate in TH "überwintern" und letzten Winter waren nur noch 6 Wochen Urlaub von Mitte Januar bis Ende Februar drin. Mir ist es letztlich egal, ich fühle mich an beiden Standorten wohl. Aber letztlich wird man älter, braucht auch mal einen Doktor oder sogar ein Krankenhaus. Da können die Gedanken aus dem Hinterkopf sehr störend sein.
Ich lasse das auf mich zukommen und weiß, dass meine wesentlich jüngere Frau letztlich doch nach TH zurück gehen wird. Dafür zieht die Familie zu sehr. Das Geld hat für solche Überlegungen nie eine Rolle gespielt. Zum Einen ist die Familie sehr "gut betucht", Mitglieder daraus haben mich bis heute noch nie um Unterstützung gebeten und zum Anderen geht meine Frau mit "ihrem" selbstverdienten Geld gut um. Das wird gesammelt mit nach TH genommen und in weiteres Farmland investiert. Ich unterstütze das mit dem Gedanken, dass auch in DE sämtliche Sozialsysteme den Bach runter gehen können (unsere Politik ist ja auf dem besten Wege) und sie soll ohne mich nicht darben müssen. Im Moment steht deutscher Führerschein und evtl. deutscher Pass auf dem Programm. Mal sehen, wie wir das hinkriegen.